Nächste VfL-Talfahrt: Der Druck auf Kohfeldt & Schmadtke wächst

Florian Kohfeldt sitzt - noch - fest im Sattel
Florian Kohfeldt sitzt - noch - fest im Sattel / Alex Grimm/GettyImages
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Der VfL Wolfsburg taumelt dem Jahresende entgegen. Mit wahrscheinlich sieben Pleiten in Serie geht das Team von Florian Kohfeldt in die Winterpause. Der Druck auf den neuen Trainer - aber auch auf Jörg Schmadtke - wächst.


Der VfL Wolfsburg erlebt in dieser Saison eine Achterbahnfahrt sondergleichen. Unter dem neuen Trainer Mark van Bommel marschierten die Wölfe zu Beginn der Runde von Sieg zu Sieg und standen bis zum 6. Spieltag an der Tabellenspitze.

Den Wechselfehler samt Aus am Grünen Tisch im DFB-Pokal konnte man dem Niederländer dadurch gut verzeihen. Nicht aber die Negativ-Serie, die folgte und den VfL immer weiter in der Tabelle abrutschen ließ. Da auch die Leistung der Mannschaft überhaupt nicht mehr stimmte, zog Manager Jörg Schmadtke relativ schnell die Reißleine.

Van Bommel musste gehen - Florian Kohfeldt kam. Der Ex-Werder-Coach und die Wölfe schienen das perfekte Match zu sein. Drei Siege gabs zum Start, dazu ein Remis. Kohfeldt schien wieder die Qualitäten der Vorsaison im qualitativ hochwertig besetzten Kader zu wecken.

Kohfeldt muss in der Rückrunde liefern

Doch statt weiter aufwärts, ging es plötzlich wieder rasant bergab. Satte sechs Niederlagen am Stück setzte es zuletzt. Inklusive peinlich vergebener Chance auf das Champions-League-Achtelfinale. In der Bundesliga steht nur Rang elf - sollten Gladbach und Augsburg am Mittwochabend gewinnen, stünde es sogar noch schlechter. Aktuell beträgt der Vorsprung auf den Relegationsplatz nur vier Zähler. Die CL-Plätze sind dagegen schon sechs Punkte weg.

"Er muss leider Gottes Dinge ausbaden, die in der Vergangenheit liegen. [...] An Kohfeldt lasse ich nichts heran. Eine solche Diskussion wäre unredlich und nicht in Ordnung", sagte Schmadtke gegenüber Sky. Das war vor dem letzten Wochenende. Es folgten zwei Heimpleiten gegen Stuttgart und Köln.

Joerg Schmadtke, Frank Kramer, Florian Kohfeldt
Jörg Schmadtke (l.) mit Frank Kramer und Florian Kohfeldt / Christof Koepsel/GettyImages

Dennoch dürfte der VfL-Manager erstmal weiter an Kohfeldt festhalten. Alles andere wäre auch ziemliches Harakiri. Den Jahresabschluss bei den Bayern muss man noch überstehen. Dann hat auch Kohfeldt endlich die Chance, intensiver mit seiner neuen Mannschaft zu arbeiten.

Kohfeldt muss die Probleme schnell lösen

In den vergangenen englischen Wochen hetzte er von Spiel zu Spiel. Zeit für Training und notwendige Anpassungen blieb kaum. Vom 17. Dezember bis 9. Januar ist Winterpause. Kohfeldt muss hier den Grundstein legen - und bei den Wölfen auf den Reset-Button drücken.

Angehen muss er das bereits mit einer großen Bürde. Wahrscheinlich mit sieben Pleiten in Serie und entsprechend wenig Selbstvertrauen.

Stellschrauben, an denen er drehen kann, hat Kohfeldt jedenfalls genug. Die defensive Stabilität, die den VfL letzte Saison so stark machte, ist komplett verflogen. Offensiv wirken die Wölfe dagegen meist harmlos. Es sind Tatsachen, die Stirnrunzeln hinterlassen. Und auf interne Probleme innerhalb des Teams hindeuten. Schließlich ist der Kern der Mannschaft zusammengeblieben und wurde sogar noch verstärkt.