Zukunfts-Entscheidung im Februar: Schmadtke in Wolfsburg auf dünnem Eis
Von Yannik Möller
Eigentlich hätte der Vertrag von Jörg Schmadtke längst verlängert sein sollen. Stattdessen kommen im Wolfsburger Aufsichtsrat Zweifel auf. Der Sport-Geschäftsführer steht auf dünnem Eis.
Wäre die Frage nach der Zukunft von Jörg Schmadtke beim VfL Wolfsburg während der Sommerpause gestellt worden, er hätte wohl recht zeitnah einen um ein Jahr bis 2023 verlängerten Vertrag vorgesetzt bekommen.
Stattdessen sollte dieser Schritt bis zu Weihnachten erledigt gewesen sein. Dazu kam es allerdings nicht. Die sportliche Situation nach der Hinrunde hatte einen zu faden Beigeschmack. Erst der Absturz unter Mark van Bommel, während sich die ersten Brüche im Kader offenbarten. Dann das Begutachten der Einstellung von Florian Kohfeldt, der inzwischen seit zehn Spielen sieglos ist. Bis zum 0:0-Remis gegen Hertha BSC gab es sogar acht Niederlagen in Folge.
Das bringt natürlich auch Schmadtke in Erklärungsnot. Er selbst wurde zuletzt zwar nicht müde, immer wieder zu betonen, dass er sich mit dem Verein über eine gemeinsame Zukunft einig sei. Allerdings bröckelt die bisweilen breite Mehrheit im Aufsichtsrat, die ihm einen neuen Vertrag vorgelegt hätte. Der Sport Bild nach steht der Plan vom AR-Vorsitzenden Frank Witter noch, Schmadtke bis 2023 zu halten ehe Noch-Sportdirektor Marcel Schäfer übernehmen soll.
Breite Mehrheit Pro-Schmadtke schmilzt - Entscheidung steht im Februar an
Jedoch soll die breite Front, die sich ebenfalls dafür ausgesprochen hat, nicht mehr in diesem Umfang existieren. Im Februar soll nun entschieden werden, ob ein weiteres Jahr mit dem 57-Jährigen zusammengearbeitet wird.
Für diese Entscheidung gilt es die ein oder andere Frage zu beantworten. Dabei dürfte es allen voran um die Trainerauswahl in dieser Saison gehen. Aber auch um die Zusammenstellung der Mannschaft. Wichtige Spieler konnten zwar gehalten werden, doch gilt beispielsweise die Motivation für den VfL bei John Anthony Brooks oder auch Wout Weghorst als angeknackst. Beide sehen sich bereits bei anderen Klubs.
Dazu soll es inzwischen zu einer "extremen Grüppchenbildung" innerhalb des Teams gekommen sein. Alles andere als eine gute Grundlage für einen Trainer. Der Aufsichtsrat muss entsprechend abwägen, ob Schmadtkes Verdienste der verbesserten Gehaltsstrukturen und der bisherigen Erfolge seine Fehler überwiegen.
Die Antwort darauf scheint innerhalb des Kontrollgremiums längst nicht mehr so klar zu sein, wie sie es noch vor wenigen Monaten gewesen wäre. Dementsprechend steht der gebürtige Düsseldorfer in Wolfsburg auf dünnem Eis.