Verhältnis angeknackst? Risse zwischen VfL Bochum und Trainer Thomas Reis
Von Yannik Möller
Schon vor dem Saisonstart war abzusehen, dass es für den VfL Bochum schwer werden würde, erneut die Klasse zu halten. Neben den weiterhin fehlenden Punkten gibt es offenbar auch einen Vertrauensverlust zwischen Thomas Reis und dem Vereinsvorstand.
Das berüchtigte zweite Jahr und ein qualitativ schlichtweg schlechterer Kader als die Konkurrenz: Die Mission für Thomas Reis, Bochum erneut zum Klassenerhalt zu führen, war, ist und bleibt enorm schwierig.
Der Start mit vier Niederlagen in Serie macht die Aufgabe nicht leichter. Tabellenschlusslicht, keine Punkte, dafür bereits 13 Gegentore. Beim VfL herrscht schon jetzt Katerstimmung.
Und das längst nicht nur aufgrund der Resultate: Auch zwischen Reis und dem Vorstand hat es sich stark abgekühlt. Sollte sein Vertrag nach der letzten Saison noch ohne Zweifel verlängert werden, ist das Arbeitspapier nun der Hintergrund für ein stark angeknackstes Vertrauensverhältnis.
Vertrags-Gespräche ruhen: VfL-Vorstand rang Reis eine Klarstellung ab
"Wir sind übereingekommen, die Vertragsverhandlungen zunächst ruhen zu lassen", erklärte Vorstandschef Hans-Peter Villis zuletzt (via Bild). Der ursprüngliche Plan, den Vertrag zeitnah auszubauen, ist ad acta gelegt. Selbstverständlich spielt auch der schlechte Saisonstart eine große Rolle, immerhin droht ein frühzeitiges Abrutschen.
Laut Bild der Ausgangspunkt für den Vertrauensbruch zwischen Vorstand und Trainer: Ein Interview seitens Reis vor dem Spiel gegen den FC Bayern, in dem er offen mitteilte, dass es keinerlei Vertrags-Gespräche gebe und er somit ab dem Sommer 2023 vereinslos sein wird.
Das gefiel den Verantwortlichen, die sich seit dem Frühjahr intensiv und auch mit Reis zusammen mit dem Szenario auseinandergesetzt haben, selbstverständlich gar nicht.
Daher erfolgte eine Klarstellung, in der sich der Coach wie folgt äußern musste: "Zuletzt gab es einigen Wirbel zu meinen Äußerungen zum aktuellen Verhandlungsstand. (...) Fakt ist: Es gab Angebote seitens des Vereins, zuletzt vor dem ersten Pflichtspiel dieser Saison."
Dass sich der Vorstand dazu gezwungen fühlt, dem Trainer ein öffentliches Zugeständnis abzuringen, ist alles andere als ein gutes Zeichen. Der Bild nach soll Reis in seinem Standing geschwächt worden sein, auch gegenüber der Mannschaft.