VfB Stuttgart: Zwei Entlassungen als Folge des Daten-Skandals

Thomas Hitzlsperger griff durch
Thomas Hitzlsperger griff durch / Boris Streubel/Getty Images
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Nachdem die Anwaltskanzlei Osborne Clarke ihre Prüfung zur Weitergabe der Daten von Klubmitgliedern vorlegte, gab es beim VfB Stuttgart Konsequenzen. Zwei Mitarbeiter mussten ihren Hut nehmen.

Die Kanzlei Osborne Clarke beendete kürzlich die juristische Prüfung der sogenannten Esecon-Berichte, in denen es um die rechtswidrige Weitergabe von über 100.000 persönlichen Daten von Klubmitgliedern des VfB Stuttgart ging.

Der Skandal beschäftigte in den letzten Wochen und Monaten den Verein und warf auch ein trübes Licht auf Rainer Mutschler, der als ehemaliger Vize-Präsident des Vereins die Ermittlungen in der Daten-Affäre blockiert haben soll.

Während Mutschler jedoch keine Konsequenzen tragen muss, trennte sich der VfB von zwei weiteren Mitarbeitern.

Schraft und Fischer müssen gehen - Veröffentlichung erst nach Schwärzung

Nach Angaben der Bild bestätigte Thomas Hitzlsperger die arbeitsrechtlichen Maßnahmen. "Die Weitergabe der Mitglieder-Datei unter dem Namen 'VfB-Forum' am 31.10.2018 war klar rechtswidrig. Das hat uns Osborne Clarke bestätigt. Wir haben bei zwei Mitarbeitern am Donnerstag arbeitsrechtliche Konsequenzen eingeleitet und die Zusammenarbeit gekündigt", so der Vorstandsvorsitzende des VfB.

Dabei handelt es sich um Oliver Schraft, den zuständigen Kommunikations-Leiter, sowie Uwe Fischer, der für den Bereich Marketing verantwortlich war.

"Es gibt bei den weiteren Mitarbeitern keine arbeitsrechtliche Grundlage, die Zusammenarbeit zu beenden. Das schließt auch Rainer Mutschler mit ein", fuhr Hitzlsperger fort. Demnach ließen sich konkrete Vorwürfe gegen Mutschler nicht belegen.

Thomas Hitzlsperger hofft auf ein Ende der Debatte
Thomas Hitzlsperger hofft auf ein Ende der Debatte / Matthias Hangst/Getty Images

Die nun geprüften Esecon-Berichte sollen auch zu gegebener Zeit veröffentlicht werden, doch zuvor werde man weitere potenzielle Datenschutz-Vergehen ausschließen.

"Ich sehe es als plausibelste Lösung, den Bericht hier beim VfB für einen gewissen Zeitraum auszulegen und an den entscheidenden datenschutz- und persönlichkeitsrechtlichen Stellen zu schwärzen und dann Menschen Einsicht zu geben", so Hitzlsperger, der nach seiner zurückgezogenen Präsidentschaftskandidatur alles daran setzen wird, auch dieses Thema so bald wie möglich abschließen zu können.