VfB Stuttgart vor Sandhausen-Spiel: Zeit Gas zu geben
Von Jannis Bartels

Die Zweitliga-Saison geht ihrem Ende entgegen und drei Spiele vor Saisonabschluss ist der Kampf um die Aufstiegsplätze noch immer nicht entschieden. Der VfB Stuttgart steht im Augenblick auf Platz drei der Tabelle, nur einen Punkt vor Heidenheim. Im Rennen um den Aufstieg beginnen für das Team aus der Autostadt die Wochen der Wahrheit.
Am letzten Spieltag ließ man aus Stuttgarter Sicht gegen den Karlsruher SC wichtige Punkte im Kampf um die Aufstiegsplätze liegen. Mit 1:2 musste man sich gegen einen Gegner, der auf Tabellenplatz 15 eigentlich eine Pflichtaufgabe darstellt, geschlagen geben.
Ungewohntes Bild in der Tabelle
Ärgerlich für die Stuttgarter: Der ärgste Verfolger, der 1. FC Heidenheim, gewann sein Spiel gegen Regensburg souverän mit 4:1 und rückte so auf nur einen Punkt an die Mannschaft von Pellegrino Matarazzo heran. Weil auch der HSV knapp gewinnen konnte, steht man jetzt nur noch auf Platz drei in der Tabelle, was auch, sollte sich an der Tabellensituation in den kommenden Wochen nichts mehr verändern, lediglich den Relegationsplatz bedeuten würde.
Ohnehin ist es wohl eine Saison, mit der so im Vorfeld nicht viele gerechnet haben. Dass ausgerechnet Arminia Bielefeld den Favoriten aus dem großen Hamburg und dem reichen Stuttgart in der Tabelle enteilt und mit sogar noch einem Spiel weniger auf dem Buckel einen Vorsprung von fünf Punkten auf Hamburg und sechs auf den VfB aufbauen kann, war nicht abzusehen.
Im nächsten Spiel gegen den SV Sandhausen heißt es für den VfB also: Gas geben! Denn auch mit Sandhausen wartet kein einfacher Gegner. Zwar steht der SVS mit Tabellenplatz Zehn ebenfalls im Mittelmaß der Liga, hat am vergangenen Spieltag jedoch bereits Spitzenreiter Bielefeld ein Unentschieden abgerungen und ist dementsprechend für eine Überraschung gut.
Die Wochen der Wahrheit beginnen
Das Problem der Stuttgarter ist offensichtlich: In der Spitzengruppe der ersten drei stellt man mit 50 Saisontoren den schlechtesten Angriff, während die Sandhausener die viertbeste Defensive ihr Eigen nennen. Man darf sich also schon jetzt auf ein Geduldsspiel einstellen. Eine komplizierte Situation. Denn drei Partien vor Saisonschluss zählt von nun an jeder Punkt. Die Meisterschaft ist, sollte nichts außergewöhnliches mehr passieren, bereits so gut wie entschieden - einzig und allein der direkte Aufstieg ist jetzt das Ziel.
Doch auf dem Weg dahin darf man nicht mehr ins Stolpern geraten. Denn mit Heidenheim lauert nicht nur ein Konkurrent, der definitiv die Qualitäten besitzt, die Fehler seiner Kontrahenten zu bestrafen, sondern auch einer, der seit Jahren schon hungrig darauf ist, endlich den nächsten Schritt zu gehen und ins Oberhaus einzuziehen.
1. Armina Bielefeld - 58 Punkte
Statistik: 54 Tore/ 27 Gegentore (Quelle: Kicker.de)
2. Hamburger SV - 53 Punkte
Statistik: 59 Tore/ 38 Gegentore (Quelle: Kicker.de)
3. VfB Stuttgart - 52 Punkte
Statistik: 50 Tore/ 37 Gegentore (Quelle: Kicker.de)
Für die Stuttgarter beginnen nun also die Wochen der Wahrheit. Die wichtigste Aufgabe für Trainer Matarazzo wird sein, seinen Spielern den Hunger und die Geilheit auf den Aufstieg so gut wie möglich zu vermitteln. Denn letztendlich zählt nur eins: Sich für die Strapazen der langen und aufgrund der Corona-Pause auch psychisch enorm aufreibenden Saison zu belohnen.