Hitzlsperger schlägt Alarm: VfB "nicht in der Lage, Können abzurufen"

Thomas Hitzlsperger
Thomas Hitzlsperger / Matthias Hangst/GettyImages
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Sehr deutlich hat sich Thomas Hitzlsperger nach der Stuttgart-Niederlage gegen Frankfurt zu Wort gemeldet. Der Vorstandsvorsitzende beklagt fehlende Motivation und befürchtet "massive Probleme".


"Frankfurt ist eine gute Mannschaft, die man aber hätte schlagen können." So bilanzierte Thomas Hitzlsperger die erneute Niederlage seines VfB Stuttgart gegen die SGE am Samstagnachmittag (Zitate via kicker). Weil die direkte Konkurrenz zugleich punktete, allen voran der FC Augsburg dreifach, sind es bereits vier Punkte Abstand auf den Relegationsplatz.

Damit rückt der Abstieg auch gefühlt ein ganzes Stück näher. Der Vorstandsvorsitzende weiß das und wird gegenüber der Mannschaft entsprechend deutlich: "Es ist zu erkennen, dass die Mannschaft mit der Tabellensituation hadert und nicht befreit aufspielen kann. Man sieht in Ansätzen, was für ein Potenzial vorhanden ist. Aber es reicht nicht, Potenzial zu haben."

Dass sich der 39-Jährige gegenüber den eigenen Fans so markant äußerst, ist ein weiteres Zeichen dafür, wie ernst er die Lage betrachtet. Das Team müsse nun "mit Platz 17 klarkommen" und "wieder mehr riskieren". Seine Befürchtung: "Wenn wir so weitermachen, bekommen wir massive Probleme. Das reicht einfach nicht."

Hitzlsperger: Spieler ohne eigene Motivation sind "fehl am Platz"

Während der Länderspielpause hatte sich der VfB nach Marbella verabschiedet. Ein zwischenzeitliches Trainingslager, das die Mannschaft besser auf die voraussichtlich sehr schwierige Rückrunde vorbereiten sollte. Immerhin wird ein Befreiungsschlag komplizierter und auch vom Kopf her schwerer, je mehr Spieltage bereits ins Land gezogen sind.

Hitzlsperger betonte, in Marbella sei "hart trainiert" und vor allem an den Grundlagen gefeilt worden. "Aber wir sehen gerade, dass die Spieler nicht in der Lage sind, das abzurufen", beklagte er.

Thomas Hitzlsperger
Hitzlsperger befürchtet einen erneuten Abstieg / Matthias Hangst/GettyImages

Diese Verantwortung sieht er aber eindeutig beim Team selbst und nicht etwa beim Trainerteam oder beim Verein. "Unser Job ist es nicht, die Mannschaft zu motivieren. Die Jungs wollen erfolgreichen Fußball spielen, sie haben sich selbst zu motivieren. Wenn sie das nicht schaffen, sind sie fehl am Platz, überhaupt in dem Beruf, den sie ausüben", wurde er noch deutlicher.

Nichtsdestotrotz, so der ehemalige Nationalspieler, gebe es "noch gute Möglichkeiten, da rauszukommen". Dafür müssten die Spieler aber mehr Eigenverantwortung übernehmen, sich selbst und gegenseitig motivieren und noch mehr investieren. Dass gegen Frankfurt immerhin zwei Treffer erzielt wurden, nach zuletzt fünf Partien ohne eigenes Tor, könnte als kleiner Mutmacher gelten.


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