Wackelt jetzt auch Mislintat beim VfB? Heldt als potenzieller Nachfolger

Sven Mislintat
Sven Mislintat / Matthias Hangst/GettyImages
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Die Freistellung von Pellegrino Matarazzo hat auch Sven Mislintat in den Fokus beim VfB Stuttgart gerückt. Der ohnehin auslaufende Vertrag sorgt für weitere Gedankenspiele zur Zukunft des Sportdirektors. Angeblich könnte Horst Heldt ein potenzieller Nachfolger sein.



Wenn ein Sportdirektor oder Sportvorstand den Trainer entlassen muss, steht derjenige automatisch auch im Fokus. Immerhin ist derjenige auch der Quasi-Chef, der sich für diese Personalie entschieden und - angesichts einer Entlassung - offenkundig daneben gegriffen hat.

Von einem solchen Fehlgriff kann man in Stuttgart durch das Aus von Pellegrino Matarazzo aber nicht reden. Der Coach ist nicht gescheitert, ein solches Fazit wäre viel zu oberflächlich und würde seine Arbeit nicht vernünftig würdigen. Immerhin hat er fast drei Jahre an der Seitenlinie gestanden, den Klub wieder in die Bundesliga geführt und der Mannschaft eine Spiel-Identität verpasst.

Und doch musste er nun gehen, weil der VfB nicht erneut riskieren wollte, womöglich abzusteigen. Sven Mislintat musste seinem engen Vertrauen die Tür zeigen.

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Das rückt auch ihn wieder vermehrt in den Fokus. Da sein Vertrag ohnehin zum Saisonende ausläuft, wird sich die Vereinsführung nochmal mehr Gedanken als zuvor machen, ob und in welcher Form man eine gemeinsame Zukunft mit ihm angehen möchte.

Rund um den Verein gibt es durchaus sehr kritische Stimmen. Etwa der bei Sport1 im "Rudi Brückner Talk" als "VfB-Experte" vorgestellte freie Journalist Oliver Trust, der offenbar ein Ohr am Vorstands-Zimmer hat.

Er persönlich betonte die Meinung, dass es "der größte Fehler" sei, "dass Mislintat weiter im Amt ist". Er habe aus dem Klub "einen Import-Export-Verein gemacht", warf er ihm vor. Damit meinte er das vermehrte Setzen auf Ein- und Verkäufe, anstatt den Fokus auf die eigene Talententwicklung zu setzen. Das habe Stuttgart "seit Jahrzehnten" im großen Rahmen gemacht - unter ihm jedoch nicht mehr.

Pellegrino Matarazzo, Sven Mislintat
Pellegrino Matarazzo mit Mislintat / Matthias Hangst/GettyImages

Deshalb lastete er dem Sportdirektor auch eine Teil-Schuld am Aus von Matarazzo an: "Das war für den Trainer in vielen Punkten dann eine schwierige Geschichte. Das war keine Mannschaft. Es waren viele Spieler, die zusammengekauft wurden, ein aufgeblähter Kader."

"Im Hintergrund wird auch schon über einen Nachfolger gesprochen, wo der Name Horst Heldt fällt, zu dem Alexander Wehrle aus Kölner Zeiten gute Verbindungen hat", berichtete er zudem, abseits seiner eigenen Meinung.

Da der Mislintat-Vertrag noch immer nicht verlängert wurde, scheint mit diesem Einschnitt der Trainerentlassung nochmal allgemeiner über diese Ausgangslage nachgedacht zu werden. Der 49-Jährige würde grundsätzlich gerne bleiben, beansprucht aber auch gewisse Kompetenzen für sich. Mit Heldt könnte Vorstandschef Wehrle einen alten Vertrauten zum Saisonende einsetzen.

Unklar ist jedoch, wie konkret diese Gedankenspiele sind. Die Vertragsverlängerung scheint längst nicht ausgeschlossen, sondern eher aufgeschoben zu sein. Ob Horst Heldt dagegen der Richtige für den VfB wäre, darf bezweifelt werden...


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