In Stuttgart wächst der Druck - Wehrle stärkt Labbadia den Rücken
Von Yannik Möller
Am vergangenen Wochenende hat der VfB Stuttgart auf Schalke einen potenziellen Befreiungsschlag verpasst. Angesichts des sich erhöhenden Drucks bei den Schwaben stellt sich Alexander Wehrle schützend vor Bruno Labbadia.
Der VfB habe mit "Leistungsschwankungen" zu kämpfen. Gewiss kein positives Fazit, das Alexander Wehrle angesichts der letzten Wochen im Abstiegskampf gegenüber BW24 ziehen musste.
Leistungen, die auf eine Verbesserung hindeuteten, aber noch nicht zu Siegen führten. Dann ein überraschend deutlicher 3:0-Sieg über den 1. FC Köln und anschließend eine 1:2-Niederlage gegen Schalke 04, nachdem sich Stuttgart vor allem in der ersten Halbzeit als überhaupt nicht bereit für dieses Kellerduell gezeigt hatte.
Wehrle schlichtet zwischen Wohlgemuth und Labbadia - und stärkt dem Coach den Rücken
"Die Mannschaft war top vorbereitet, sie hat es auf dem Platz aber trotzdem nicht umgesetzt", erklärte Wehrle angesichts der unterschiedlichen Aussagen von Bruno Labbadia einerseits und Fabian Wohlgemuth andererseits.
Der Sportdirektor hatte zuletzt für Verwunderung gesorgt. Man habe wohl nicht mit der Entschlossenheit der Schalker gerechnet, hatte er nach dem Spiel gesagt. Wenn rund um S04 eines aufgefallen sein sollte in den vergangenen Wochen, dann dass die Mannschaft stets sehr entschlossen agierte - auch wenn schlussendlich kein Sieg gefeiert werden durfte.
Deshalb hatte Labbadia auch widersprochen: "Wir haben die Mannschaft auf das vorbereitet, was sie erwartet. Sie wussten schon, was kommt." Ein richtiges Statement, das aber aufgrund der Gegensätzlichkeit ebenfalls kein allzu gutes Bild abgab. Deshalb sah sich Vorstands-Chef Wehrle offenbar dazu genötigt, die beiden Aussagen öffentlich miteinander zu vereinen.
Eine Gelegenheit, die er zugleich für Rückendeckung für Labbadia nutzte: "Wir haben zu oft Spiele drin, in denen die Mannschaft phasenweise bei Weitem nicht an ihr Limit kommt. Unter Bruno war es das erste Spiel dieser Art, die Leistungen hatten sich bis zum Schalke-Spiel kontinuierlich verbessert und stabilisiert."
Der Druck auf den VfB erhöht sich zwar aufgrund des verpassten Befreiungsschlags wieder mehr, doch möchte Wehrle die Ruhe bewahren. "Diese Mannschaft hat immer wieder gezeigt, dass sie nach Rückschlägen wieder aufsteht", gab er sich weiter optimistisch.