Verzockt? Schalke mit Worst-Case-Szenario bei Marius Bülter
Von Yannik Möller
Neben der deutlichen Niederlage gegen den FC Bayern musste Schalke 04 auch noch die Gelbe Karte gegen Marius Bülter einstecken, die sein Fehlen am nächsten Wochenende bedeutet. Das Risiko hat sich nicht ausgezahlt - im Gegenteil.
15 Spiele hat Marius Bülter absolviert, seitdem er am 16. Spieltag seine vierte Gelbe Karte gezeigt bekam. 15 Mal ist es gut gegangen, dass der Offensivspieler kein Foul begangen hat, das ihm den Karton eingebracht hätte. So konnte er eine Sperre seit beinahe vier Monaten umgehen.
Doch jetzt, wo das so wichtige Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt wartet, ist er gesperrt. Ausgerechnet beim ohnehin schon enttäuschenden 0:6, beim Zwischenstand von 0:2 und einem eigentlich total unnötigen Foul, zog sich Bülter die fünfte Gelbe. Somit wird der zuletzt formstärkste Schalke nicht gegen die SGE aufspielen können.
Reis und Bülter verteidigen Einsatz
Und auch wenn es vorher Woche für Woche gut gegangen war: Mit diesem Einsatz und diesem Foul haben sich Bülter und somit auch Thomas Reis verzockt.
Während sein Einsatz keinerlei Früchte trug, was natürlich allen voran an der gesamt schwachen Mannschaftsleistung lag, wurde sich die Sperre eingehandelt, die unbedingt umgangen werden sollte. Vor dem Spiel hatte Reis noch erklärt, Bülter sei clever genug, um auch aus diesem Spiel ohne Verwarnung hervorzugehen. Das ist er normalerweise auch, doch bleiben 90 Minuten Fußball nun einmal unberechenbar.
"Ich wollte unseren besten Torschützen bringen", setzte Reis zur Verteidigung an. "Sonst hätte jeder gesagt, du willst abschenken."
Auch Bülter stand trotz des Worst-Case-Szenarios zu dieser Entscheidung: "Ich wollte spielen. Vorher habe ich schon 15 Spiele mit diesem Risiko gemacht."
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Und damit hat er faktisch recht. Dennoch hat sich die Ausgangslage in der Tabelle so verändert, dass das Heimspiel am Samstag schlichtweg mehr Bedeutung mit sich bringt, als so manches der vergangenen 15 Spiele. Womöglich hätten Trainer und Spieler mit mehr Fingerspitzengefühl an diese Situation herangehen müssen. Selbst eine frühe Auswechslung, nachdem es bereits 0:2 stand und Königsblau im Spiel so gar keine Chance hätte, wäre ein geeigneter Schachzug gewesen.