Wie ist das Verhältnis der BVB-Bosse zu Thomas Tuchel?

Thomas Tuchel
Thomas Tuchel / Stefan Matzke - sampics/GettyImages
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Ausgerechnet Thomas Tuchel soll es sein, der den BVB wieder in die Schranken weisen und den FC Bayern zu einer möglichst souveränen Meisterschaft führen soll. Sein Aus in Dortmund war damals von vielen Schlagzeilen und einem Bruch zwischen Trainer und Führungsetage geprägt. Wie ist das Verhältnis zu den BVB-Bossen heute?

Zwei Jahre lang stand Thomas Tuchel beim BVB an der Seitenlinie. Dabei hatte er eine gute Punkteausbeute, einen DFB-Pokal-Gewinn und eine spannende, taktische Entwicklung der Mannschaft vorzuweisen. Noch heute denkt der ein oder andere Fan der Borussia darüber nach, ob es im Sommer 2017 nicht besser gewesen wäre, ihn doch zu halten.

Allerdings war damals schon im Vorlauf der Trennung zu hören, dass es zwischen dem Trainer und der Klub-Führung ein schlechtes Verhältnis geben soll. Ganz besonders in Bezug auf Hans-Joachim Watzke.

Dass Tuchel nun zum größten Erzfeind der Dortmunder wird, in ihrem Bestreben, seit vielen Jahren endlich wieder die Meisterschaft erreichen zu können, ist mal wieder eine klassische Fußball-Geschichte. Mit dem FC Bayern soll er die Machtverhältnisse in der Liga wieder geraderücken.

Fehde zwischen Watzke und Tuchel ausgeräumt - Freunde werden sie aber auch nicht mehr

In einer neuen Sky-Dokumentation, in der es primär um den damaligen Angriff auf den Mannschaftsbus des BVB geht, spricht Watzke auch offener über die damalige Entwicklung mit Tuchel. "Da ist in vielen Bereichen viel kaputtgegangen. Ich glaube, da ist auch zwischen dem Trainer und mir einiges kaputtgegangen. Es wäre wahrscheinlich sonst nicht zu der Trennung im Sommer gekommen...", wird er von der Bild zitiert.

Das Blatt berichtete zudem, dass der Dortmund-Geschäftsführer seinen Ex-Angestellten nach wie vor für "einen exzellenten Trainer" hält. Die persönlichen Differenzen gibt es aber trotzdem.

Thomas Tuchel
Tuchel im BVB-Dress / Lintao Zhang/GettyImages

Zu einer richtigen Aussprache zwischen den beiden ist es derweil nie gekommen. Das Höchste der Gefühle war offenbar eine Art Versöhnung, die der Bild zufolge durch einen Mittelsmann erfolgte. Als Hintergrund dafür sind wohl die inzwischen höheren Ämter Watzkes beim DFB und der DFL anzusehen. Seitdem er in dieser Funktion ist, scheint er mehr um Versöhnung und Diplomatie bemüht.

Immerhin hätte Tuchel womöglich auch, anstatt Hansi Flick, neuer Bundestrainer werden können. Einer solchen Entscheidung hätte Watzke dann wohl kaum im Weg stehen wollen.

Mit Michael Zorc, der zur damaligen Amtszeit noch als Sportdirektor im Amt war, ging die Versöhnung wohl deutlich leichter vonstatten. Als der BVB 2020 auf Paris Saint-Germain traf, sollen sie sich persönlich ausgesprochen haben.

Zum heutigen Sportdirektor Sebastian Kehl hatte es ohnehin nie ein Problem gegeben, da Kehl während Tuchels Amtszeit noch nicht beim BVB beschäftigt war.


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