Vergleich zum FC Bayern: Das macht Nagelsmann beim DFB-Team anders

Im Vergleich zu seiner Amtszeit beim FC Bayern hat Julian Nagelsmann Veränderungen herbeigeführt. Beim DFB-Team verzichtet er beispielsweise auf die öffentliche Kritik an der Mannschaft.
Julian Nagelsmann
Julian Nagelsmann / Marvin Ibo Guengoer - GES Sportfoto/GettyImages
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Trotz der erreichten Meisterschaft dürfte die bisherige Amtszeit von Julian Nagelsmann als Bundestrainer schon jetzt positiver angesehen werden als seine Zeit beim FC Bayern. Schon alleine die Stimmung, die ihn und die Deutsche Nationalmannschaft umgibt, ist eine ganz andere. Der eingeleitete Umbruch ist erfolgt und auf einem guten Weg.

Dass es beim DFB-Team bislang so gut läuft und Nagelsmann als sehr positiver Einfluss wahrgenommen wird, hat auch mit der ein oder anderen Veränderung seitens des Trainers zu tun. Ein Aspekt, den er etwa im Vergleich zur Zeit in München geändert hat, ist die teils auch öffentliche Kritik an einzelnen Spielern.

"Die Kritik kam zwar an, die Spieler hatten die Botschaft verstanden, bloß verbessert hat sich dadurch nichts", erklärte Nagelsmann gegenüber dem Stern. "Beim DFB mache ich es anders. Ich rede intern sehr klar, aber nach draußen dringt nichts."

Beim FC Bayern hatte der Coach seine Mannschaft zuweilen auch öffentlich angezählt. Nach einem schwachen Auftritt in der Bundesliga etwa, im Vorlauf zu einer Partie in der Champions League, hatte er einmal kritisiert: "Wenn wir am Dienstag so spielen, wird es nicht reichen, um weiterzukommen." Derartige Aussagen würde der Nationalmannschafts-Nagelsmann wohl in dieser Art und Weise nicht mehr treffen.

Die Schuld für sein Scheitern beim FC Bayern wollte Nagelsmann allerdings nicht nur bei sich suchen. "Ich habe Fehler gemacht, aber ich glaube, der Klub auch", so der Trainer. "Ich bin zu einer Zeit gekommen, als der Verein mit Hasan Salihamidzic und Oliver Kahn in der Klubführung in einer Umbruchphase war, und dann stieß ich als junger Trainer hinzu. Ich glaube, dass der Übergang unter diesen Umständen vielleicht ein Tick zu viel war und dass sich Oliver und Brazzo erst mal selbst freischwimmen mussten von Karl-Heinz Rummenigge und Uli Hoeneß. Und dass sie deshalb nicht den Kopf dafür frei hatten, vielleicht auch noch nicht das Standing, um sich viel um mich zu kümmern."


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