Unter Tuchel endlich wieder ein Top-Team: Fünf Gründe für Chelseas Erfolg

Beim FC Chelsea ist endlich wieder Lachen angesagt.
Beim FC Chelsea ist endlich wieder Lachen angesagt. / PAUL CHILDS/Getty Images
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Die Kritik am Trainerwechsel beim FC Chelsea war groß. Der Rauswurf von Vereins-Legende Frank Lampard war für viele Fans ein herber Schlag. In der ersten richtigen Krise seiner Amtszeit wurde er gegen Thomas Tuchel ausgetauscht. Unter dem deutschen Trainer läuft es plötzlich wieder. Wir haben für euch fünf Gründe rausgesucht, weshalb der FC Chelsea zurück in der Erfolgsspur ist.

1. Die neue Taktik zeigt Wirkung

Unter Tuchel treiben alle Spieler den Ball nach vorne.
Unter Tuchel treiben alle Spieler den Ball nach vorne. / Michael Steele/Getty Images

Unter Vorgänger Lampard spielte der FC Chelsea meistens in einem 4-3-3 System. Die Spieler im Mittelfeld waren eher lose Achter und nie so wirklich drin in ihren Rollen. Ein Kai Havertz benötigt die Position als Spielgestalter. In der alten Anordnung war das nie der Fall. Mit Thomas Tuchel hat sich ein eine neue Anordnung etabliert. Mittlerweile hat sich das 3-4-2-1 mit leichten Variationen etabliert. Für die Gegner ist die Mannschaft der Blues schwieriger auszurechnen und sie kann dynamischer agieren. Bei der Vielzahl an guten Mittelfeldspielern ein wichtiger Schritt, der das Zentrum stärkt, mehr Ballbesitz zulässt und die Mannschaft kreativ sein lässt. Außerdem kann Timo Werner seine Geschwindigkeit perfekt einsetzen. Er wird meist hinter der Spitze aufgestellt und kann dann mit Tempo in die Lücken der Defensive vorstoßen.

2. Werner und Rüdiger kommen wieder in Form

Timo Werner war aus Leipzig zum FC Chelsea gewechselt.
Timo Werner war aus Leipzig zum FC Chelsea gewechselt. / CLIVE MASON/Getty Images

Besonders Timo Werner und Antonio Rüdiger haben vom Trainer-Wechsel profitiert. Timo Werner ist wieder gesetzt und spielte bis auf eine Partie immer mindestens 75 Minuten mit. Viermal ging es über die volle Distanz. In fünf Spielen gab er drei Vorlagen und erzielte selbst seinen fünften Saisontreffer. Die Kritik auf der Insel wuchs zuletzt immer stärker, weil der Stürmer das Tor einfach nicht traf. Jetzt ist er eines der Gesichter des Aufschwungs. Ähnlich steht es um Antonio Rüdiger. Eigentlich war der deutsche Nationalspieler schon so gut wie weg. Barca und der FC Liverpool sollen starkes Interesse an ihm gehabt haben. Er entschied sich zu bleiben. Ein mutiger Schritt, der sich bezahlt gemacht hat. Mittlerweile ist er unumstrittener Stammspieler und hilft mit seiner Erfahrung.

3. Der Trainer ordnet dem Erfolg alles unter

Für Thomas Tuchel zählt nur der Sieg.
Für Thomas Tuchel zählt nur der Sieg. / Michael Steele/Getty Images

Thomas Tuchel polarisiert. Das war schon bei seinen Stationen in Mainz, Dortmund und Paris so. Nicht jeder mag ihn, aber das möchte der Taktikfuchs auch gar nicht. Für ihn zählt nur der Erfolg. Alles andere ist zweitrangig. In Paris hat er bewiesen, wie gut er mit Mega-Stars umgehen kann. Bei Chelsea ist ihm, gelinde gesagt, völlig egal, welcher Name auf dem Trikot steht. Callum Hudson-Odoi wechselte er im Ligaspiel gegen Southampton nach dessen Einwechslung zur Halbzeit nach 31 Minuten schon wieder aus. Er sei "nicht in der Form (...) zu helfen." Eine klare Ansage, die es in sich hat. Aber Tuchel macht klar, worum es ihm geht. Erst kürzlich gab er ein Statement ab, das seine Einstellung perfekt wiedergibt. "Meine Aufgabe besteht darin, Spiele zu gewinnen, nicht ein paar teure Spieler zusammenzufügen".

4. Der Verein hat endlich wieder Identifikationsfiguren

Mason Mount hat ein eigenes Gemälde bekommen.
Mason Mount hat ein eigenes Gemälde bekommen. / Visionhaus/Getty Images

Lange hat es gedauert, bis endlich mal wieder junge Spieler den Durchbruch beim FC Chelsea geschafft haben. Seit vielen Jahren schien die Mannschaft eher aus Stars zu bestehen, die nur für das Geld gekommen sind. Solche Typen wie Lampard, Terry, Drogba oder Cech gab es gefühlt ewig nicht mehr. Aber jetzt sind die jungen Wilden aus der Jugend hervorgetreten und versetzen die Fans in Ekstase. Mason Mount, Tammy Abraham oder Callum Hudson-Odoi sind nur drei Beispiele. Sie sind die nächste Generation des FC Chelsea. Sie tragen den Verein im Herzen und geben auf dem Platz einfach alles für ihn. Genau das wollen die Fans von ihrem Team sehen. Vorbei sind die Zeiten des statischen Defensiv-Fußballs. Jetzt kommen die Unzähmbaren.

5. Die Defensive steht felsenfest

Edouard Mendy kam von Stade Rennes zum FC Chelsea.
Edouard Mendy kam von Stade Rennes zum FC Chelsea. / Clive Mason/Getty Images

Waren wir eben noch bei der gefeierten Offensive, darf man aber nicht vergessen, dass auch die Hintermannschaft eine grandiose Leistung abruft. In den sechs Liga-Spielen unter Thomas Tuchel gab es lediglich zwei Gegentore. Vier Mal spielten die Torhüter Mendy und Kepa zu Null. Eine starke Quote. Trotz nur drei nomineller Verteidigern steht die Defensive sehr stabil. Wenn Außenspieler Marcos Alonso sich beim Verteidigen dem Abwehrverbund anschließt, wird dieser zu einer Viererkette. Im Spiel ist die Mannschaft sehr flexibel, kann in Druckphasen des Gegners auch mal bis zu zwei zusätzliche Verteidiger nach hinten beordern. So wird jedem Gegner das Leben schwer gemacht.