"Uns hat komplett die Schärfe gefehlt": Stimmen zur BVB-Enttäuschung gegen Bochum

Ramy Bensebaini
Ramy Bensebaini / INA FASSBENDER/GettyImages
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Das 1:1-Remis gegen den VfL Bochum lässt den BVB auch am zweiten Spieltag enttäuscht zurück. Doch abseits der eigentlich eingeplanten drei Zähler, musste auch wieder eine schlechte Leistung attestiert werden. Entsprechend deutlich fielen auch die Reaktionen nach dem Spiel aus.

Mit vier Punkten aus den ersten zwei Spielen startet Borussia Dortmund in die neue Saison. Natürlich keine perfekte, aber gewiss auch keine schlechte Ausbeute. Das Problem: Diese vier Punkte passen bislang keineswegs zu den spielerischen Auftritten, welche die Mannschaft zeigt.

Nach dem sehr glücklichen 1:0-Sieg über den 1. FC Köln verpasste es Schwarz-Gelb am Samstagnachmittag, beim VfL Bochum einen überzeugenden Auftritt hinzulegen. Das 1:1-Remis, das angesichts des Spielverlaufs durchaus auch als ein etwas glücklicher Punktgewinn bezeichnet werden kann, sorgt für weiteren Unmut in Dortmund.

Kehl kritisiert die fehlende Bereitschaft im Duell mit Bochum

"Wir haben in der ersten Halbzeit nicht gut gespielt", fokussierte sich Sebastian Kehl anschließend insbesondere auf die ersten 45 Minuten. "Uns hat komplett die Schärfe gefehlt - auch in den Zweikämpfen, in der Bereitschaft. Das war nicht gut."

Was ihn besonders ärgerte: "Wir wussten, was die Bochumer machen. Wir wussten, wie sie es machen. Und trotzdem haben wir nicht gut darauf reagiert." Eine Aussage, die wohl auch als Wink mit dem Zaunpfahl in Richtung Edin Terzic verstanden werden könnte. Wenn die Ausgangslage doch so klar war, wieso hat es die Mannschaft dann trotzdem nicht geschafft, angemessen und richtig zu reagieren?

Insgesamt war es für Kehl einfach "zu wenig mit der Leistung", das müsse man schlichtweg so festhalten. "Wir wollten heute einen Schritt nach vorne machen nach dem Köln-Spiel. Das war aber kein großer Schritt", zog er ein entsprechend ernüchterndes Fazit.

Sebastian Kehl
Sebastian Kehl / Stuart Franklin/GettyImages

Deutliche Brandt-Kritik trifft auch seine Teamkollegen

Auch Julian Brandt wählte sehr deutliche Worte, die an die gesamte Mannschaft und im Subtext wohl auch explizit an den ein oder anderen Teamkollegen gerichtet sein dürften.

"Am Ende ist jeder selbst dafür verantwortlich, sich am Anfang der Saison dahin zu arbeiten, dass man auf seinem Peak ist, dass man in einer guten Verfassung ist, dass man das leistet, wozu man imstande ist", monierte er und betonte: "Da haben wir einfach momentan zu wenige von. Noch."

Und das sei seiner Meinung nach "einer der Gründe, warum wir momentan als Mannschaft, als Kollektiv, noch nicht da sind, wo wir uns alle sehen".

Es gebe zwar auch "Themen", bei denen man sich als Team weiterentwickelt habe, so Brandt weiter. "Aber", führte er weiter aus, "es geht um das Grundsätzliche: Wie bin im ich Spiel, was mache ich, wenn ich den Ball bekomme, solche Sachen. Da sind wir alle vor zwei, drei Monaten noch an einem anderen Punkt gewesen. Da gilt es schleunigst wieder hinzukommen."

Cheftrainer Edin Terzic monierte: "Wir sind weder mit der Leistung noch mit dem Ergebnis zufrieden. Wir haben gegen eine sehr leidenschaftliche Mannschaft gespielt und vor allem in der ersten Halbzeit viele Dinge vermissen lassen. Es wurde in der Startphase der zweiten Hälfte einen Tick besser, aber es war am Ende wieder sehr offen mit zwei Mannschaften, die um den Sieg gekämpft haben. Die Leistung hat nicht ausgereicht, um als Sieger vom Platz zu gehen."

Nichtsdestotrotz blickt Terzic mit Hoffnung in die kommenden Wochen und erwartet sich eine deutliche Leistungssteigerung seiner Mannschaft: "Es war in den ersten beiden Spielen nicht so flüssig wie wir uns das vorgenommen haben. Ich bin zuversichtlich, dass es nicht lange dauern wird, bis wir wieder diese Leichtigkeit und Aktivität finden, die wir benötigen, damit jeder an sein Maximum kommt. Sieben Wochen Vorbereitung: Das stimmt für die, die nicht bei der Nationalmannschaft waren – das waren genau fünf. Bei manchen Spielern waren es drei Wochen Vorbereitung, bei anderen nur sieben Tage."

Dementsprechend ist Dortmund am Freitagabend gefordert, gegen den 1. FC Heidenheim ein möglichst souveränes und überzeugendes Heimspiel mitsamt einem Sieg abzuliefern. Alles andere als das würde die Ansprüche, wieder um die Meisterschaft mitzuspielen, schon früh untergraben.


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