Unruhe in Frankfurt: Glasner-Rot, Interview-Boykott und Wutrede auf der PK
Von Daniel Holfelder
Eintracht Frankfurt steht zwar im DFB-Pokalfinale. In der Bundesliga steckt die Mannschaft aber schon seit Wochen in der Krise. Nach dem 1:3 in Hoffenheim platzte Trainer Oliver Glasner der Kragen.
Auf der Pressekonferenz nach dem Spiel unterbrach Glasner einen Journalisten, der die Einstellung der Eintracht-Profis in Zweifel gezogen hatte. "Hört auf damit, der Mannschaft irgendwas mit 'nicht kapieren' vorzuwerfen. Der alte Makoto Hasebe ist 39 Jahre alt, der spielt das dritte Mal 90 Minuten in dieser Woche. Der hat teilweise Blut im Urin", redete sich Glasner in Rage.
"Hör mir mit diesem Müll auf. Ich weiß, was die Jungs hier leisten", fuhr der SGE-Trainer fort. "Diese Mannschaft bestreitet das zweite Finale im zweiten Jahr. Sie haben es natürlich kapiert!" Als er im Anschluss an seinen Wutausbruch gefragt wurde, warum sich die Eintracht nach dem 1:3 zu einem Interview-Boykott entschlossen habe, antwortete Glasner: "Ich war auf der Tribüne."
Rote Karte für Glasner
Während der Partie hatte sich der 48-Jährige die Rote Karte eingehandelt, weil er absichtlich einen zweiten Ball ins Spiel geworfen hatte. "Das war mein stiller Protest gegen den Schiedsrichter. Ich bin ja nicht ausfällig geworden, das will ich nicht. Dafür haben die Schiedsrichter viel zu viel Respekt. Dann habe ich halt still protestiert", erklärte der Österreicher seine Aktion. "Ich dachte, es ist vielleicht Gelb."
Der Unparteiische Harm Osmers schickte Glasner jedoch umgehend auf die Tribüne. "Laut Regelwerk ist vorgeschrieben, dass bei Team-Offiziellen, wenn sie einen Gegenstand auf das Spielfeld werfen, ein Feldverweis notwendig ist. Da gibt es auch keinen Spielraum", sagte Osmers nach Schlusspfiff.
Zitate via Sky & kicker