Um für Frankfurt zu spielen: Younes verzichtet auf vier Millionen Euro

Amin Younes (li.) im Einsatz für Frankfurt - unter besonderen Umständen
Amin Younes (li.) im Einsatz für Frankfurt - unter besonderen Umständen / TF-Images/Getty Images
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Bis zum Saisonende 2022 spielt Amin Younes leihweise für Eintracht Frankfurt. Um diesen Schritt gehen zu können, verzichtet der von SSC Neapel ausgeliehene Flügelspieler auf insgesamt vier Millionen Euro - damit beweist er guten Einsatz und ehrenwerten Willen.

Im Sommer 2018 wechselte Amin Younes von Ajax Amsterdam zur SSC Neapel, die ihn ablösefrei unter Vertrag nehmen konnten. Der heute 27-Jährige spielte zuvor jahrelang für Borussia Mönchengladbach, ehe er den Schritt ins Ausland wagte. Nun führte ihn der Weg wieder zurück in die Bundesliga.

In Neapel kam er kaum zu Einsätzen: Im ersten Jahr kam eine lästige Verletzung an der Achillessehne hinzu, weshalb er über mehrere Monate ausfiel. Doch auch im zweiten Jahr spielte er kaum, saß größtenteils gelangweilt auf der Bank. Das Ziel über den Sommer war ebenso klar wie nötig, ein Wechsel - und sei er erst zeitlich begrenzt - war unausweichlich geworden. Kurz vor dem Ende der letzten Transferphase wechselte Younes zu Eintracht Frankfurt, wo er bis Ende Juni 2022 ausgeliehen ist.

Vier Millionen Euro: Younes spielt ohne Neapel-Kompensation für Eintracht Frankfurt

Unter normalen Umständen wäre diese Leihe aber niemals zustande gekommen. Nur durch einen großen Gehaltsverzicht seitens des gebürtigen Düsseldorfers kann sich die SGE die Verstärkung durch den fünffachen A-Nationalspieler Deutschlands überhaupt leisten. Bild-Infos zufolge soll es sich dabei um stolze vier Millionen Euro zahlen, auf die Younes freiwillig verzichtet, aufgeteilt auf die beiden Leih-Jahre.

Sein Gehalt in Neapel soll in etwa vier Millionen Euro betragen, in Frankfurt verdient er lediglich die Hälfte. Die zweifache Differenz, also zweimal die zwei Millionen Euro, bekommt er demnach auch nicht als Kompensation seitens seines Noch-Vereins aus der Serie A erstattet - er erhält es schlichtweg nicht, um sich bei der Eintracht ein neues Standing in Fußball-Europa erspielen zu können, nachdem er über die letzten Jahre von der Bildfläche verschwunden war.

"Er kommt hierher mit einem Salär, das ist nicht selbstverständlich. Weil er auf unheimlich viel Geld verzichtet, um bei Eintracht zu spielen", betonte Sportvorstand Fredi Bobic bereits zum Zeitpunkt seiner Verpflichtung Anfang Oktober. Nicht nur intern, sondern auch von den Fans dürfte ihm dieser ehrenhafte Schritt hoch angerechnet werden - immerhin sind solche freiwilligen Einbuße im bevorzugten Sinne für Einsatzzeiten alles andere als selbstverständlich.

Aufgrund des seit vergangenem Januar veränderten Spitzensteuersatzes in Italien hätte er in Neapel sogar insgesamt mehr Geld verdienen können, weil nur noch 22 Prozent an Stelle von zuvor 43 Prozent (via Bild) zu zahlen gewesen wären.