Trotz Verlängerung und Führungsspieler-Rolle: Neuhaus als großer Fohlen-Verlierer?

  • Florian Neuhaus hat große Konkurrenz im Team
  • Aktuell nur noch Joker
  • Keine Nummer 10 im neuen Seoane-System

Florian Neuhaus
Florian Neuhaus / Alex Grimm/GettyImages
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Im Vorlauf zur aktuellen Saison deutete alles darauf hin, dass Florian Neuhaus bei Borussia Mönchengladbach eine gewichtige Rolle einnehmen wird. Nun stehen die Chancen auf regelmäßige Startelfeinsätze aufgrund der Konkurrenz und dem System von Gerardo Seoane nicht mehr so gut.

Mit einem neuen Selbstvertrauen und dem eigenen Anspruch, in dieser Saison mehr Verantwortung zu übernehmen, ist Florian Neuhaus in diese neue Spielzeit gegangen. Die Vertragsverlängerung war für Borussia Mönchengladbach ebenso wichtig wie für ihn selbst, um zu zeigen, dass er mehr kann als lediglich in einzelnen Phasen sein Können zu präsentieren.

Kurzum: Neuhaus wollte sowohl als Führungsspieler, als auch als Leistungsträger vorweg gehen - auch um die diversen Abgänge und den Qualitätsverlust aus der Vorsaison zu schultern.

Verzwickte Lage für Neuhaus: Lob von Seoane für seine Mittelfeld-Konkurrenz

Stattdessen findet er sich nun in einer prekären Lage wieder: Im Mittelfeld der Fohlenelf herrscht ein nun anwachsender Konkurrenzkampf. Während Julian Weigl unter Gerardo Seoane gesetzt ist, hat sich nun auch Rocco Reitz in die Gunst des Trainers gespielt. Derweil kehrten auch Manu Koné und Christoph Kramer von ihren Verletzungen zurück. All das, während es die theoretisch passendste Position von Neuhaus, nämlich die Zehn, im System des neuen Trainers in der Form gar nicht gibt.

Viel eher müsste Neuhaus als Achter aufspielen, was er zwar auch kann, was ihm aber etwas weniger liegt. Und in genau dieser Rolle hat Reitz sich zuletzt empfehlen können. Die Bild attestiert dem 21-jährigen Eigengewächs vorerst die "allerbesten Chancen, im Team zu bleiben". Diese Mutmaßung dürfte erst einmal auch den Gedankenspielen von Seoane entsprechen. Immerhin lobte er ihn noch ausdrücklich: "Rocco hat große Schritte nach vorn gemacht, er bringt Aggressivität rein und hat auch ein gutes Auge, um Situationen nach vorn aufzulösen."

Dass der Coach Neuhaus auf der Bank ließ und ihn bei der knappen 0:1-Niederlage gegen RB Leipzig erst zehn Minuten vor dem Abpfiff einwechselte, obwohl er maßgeblich an der wichtigen Aufholjagd beim 3:3-Remis gegen Darmstadt 98 beteiligt war, war eine große Überraschung - zugleich aber wohl auch ein Fingerzeig für den 26-Jährigen.

Neuhaus wird sich gegenüber Seoane als so gut wie unverzichtbar zeigen müssen, wenn er sich gegenüber seinen Teamkollegen, die aufgrund des Systems eine durchaus bessere Voraussetzung auf mehr Vertrauen hinsichtlich der Startelf haben, durchsetzen möchte.


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