Transferpolitik: Beim BVB knistert es zwischen Terzic und Kehl
Von Yannik Möller

Während zwischen Hans-Joachim Watzke und Edin Terzic kaum ein Blatt Papier zu passen scheint, ist das Verhältnis zwischen dem Cheftrainer und Sebastian Kehl schon eher angespannt. Der nun abgehakte Transfer-Sommer scheint für ein Knistern gesorgt zu haben.
Es wird schon sehr viel passieren müssen, damit Edin Terzic beim BVB seine Koffer packen muss. Dabei bräuchte es weitaus mehr, als drei Spiele, die weder in Ergebnis noch im Auftreten alles andere als zufriedenstellend waren. Schwarz-Gelb müsste wohl in grauen Mittelfeld der Tabelle versinken, ehe sich Hans-Joachim Watzke dazu durchringen würde, den Cheftrainer zu entlassen.
Die beiden eint nicht nur ein freundschaftliches Verhältnis. Watzke hat eine sehr hohe Meinung von Terzic, den er auch sehr gerne mit Jürgen Klopp vergleicht. Vor dem Saisonstart betonte er gegenüber der Sportbild, auch auf potenzielle Probleme angesprochen: "Wir gehen die nächsten Jahre den Weg mit Edin Terzic. Punkt, aus."
Verhältnis zwischen Kehl und Terzic eher angespannt - Transfers sorgen für Nachdenken
Doch einen solchen Vertrauensvorschuss und ein so gutes Verhältnis untereinander, gibt es in Dortmund nicht an jeder Ecke. Wie die Sportbild nun berichtet, sieht es zwischen Sebastian Kehl und Terzic schon ganz anders aus.
Die offenbar angespannte Beziehung zwischen dem Sportdirektor und dem Coach fußt allen voran auf der bisherigen Transferpolitik. Das Beispiel der Abwägung zwischen einer Verpflichtung von Edson Alvarez und der Vertragsverlängerung mit Emre Can ist inzwischen ein vielmals genutztes, aber nun einmal sehr gutes Beispiel.
Kehl wollte Alvarez verpflichten, doch Terzic setzte sich mit seiner eigenen Forderung, die eindeutig für Can ausfiel, durch. Schon jetzt wird der Trainer für diese Entscheidung kritisiert. Kehl hatte den Mexikaner längst vom BVB überzeugt, lediglich die Einigung mit Ajax Amsterdam stand noch aus.
Doch diese Entscheidung ist dem Bericht nach längst nicht das einzige Beispiel an Vorfällen, bei denen sich Terzic schlussendlich durchsetzen konnte. Auch die Verpflichtungen von Anthony Modeste oder Salih Özcan waren klare Terzic-Personalien. Rückblickend werden diese immer kritischer gesehen, wobei sie in der Theorie als Arbeit von Kehl in seine Zuständigkeit fallen - und somit ein schlechtes Bild zeichnen.
Felix Nmecha ist der Sportbild zufolge ebenfalls ein klarer Terzic-Wunschspieler gewesen. Inzwischen herrscht jedoch die Meinung vor, dass die 30 Millionen Euro an Ablösesumme viel zu viel waren. Das Problem: Es war klar, dass der VfL Wolfsburg so viel Geld verlangen wird, weil zuvor Jude Bellingham für rund 100 Millionen Euro verkauft worden war. Trotzdem sollte der Mittelfeldspieler verpflichtet werden.
All das sind Aspekte, die in die Arbeitsmappe des Sportdirektors fallen - obwohl Terzic so seine Wünsche erfüllt bekam. Das wiederum scheint für ein durchaus schwieriges Betriebsklima zwischen den beiden zu sorgen.
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