Auf Transfer-Tricks "reingefallen": Sepp Maier kritisiert Bayerns Transferpolitik
Von Yannik Möller
Zu Saisonbeginn wurde der Kader des FC Bayern noch für die Qualität in die Breite gelobt. Inzwischen ist klar: Längst nicht jeder Spieler funktioniert auf dem Niveau, wie er sollte. Sepp Maier meint: Die Verantwortlichen sind bei ihren großen Einkäufen auf billige Tricks reingefallen.
Zunächst galt der Kader des FC Bayern als außergewöhnlich gut ausgestattet. Das war zum Saisonbeginn die einhellige Meinung, als es noch sehr gut lief und die Mannschaft noch nicht vor größere Probleme und Herausforderungen gestellt wurde. Mittlerweile ist jedem klar, dass das Team längst nicht so gut ausgerüstet ist, wie man dachte.
"Was haben die denn für einen Kader beieinander?", fragte Sepp Maier nun rhetorisch im kicker. Seine Antwort auf die eigene Frage: Viel Kritik gegenüber den Verantwortlichen angesichts der jüngeren Transferpolitik.
"Spieler geholt, die woanders nicht mehr gebraucht wurden"
"Bei Sadio Mané hieß es: ein super Deal. Bei Sané hieß es: ein super Deal. Aber glaubst du wirklich, dass Pep Guardiola einen super Spieler für 50 Millionen Euro verkauft? Oder dass Jürgen Klopp einen super Spieler gehen lässt? Nein, die lassen keinen super Spieler ziehen", wies die Torwart-Ikone auf vermeintliche Missverständnisse hin.
Der FC Bayern sei dahingehend "mal wieder nicht schlau" gewesen, sei stattdessen erneut auf verlockende Transfers "reingefallen". Maiers negatives Fazit: "Sie haben Spieler geholt, die woanders nicht mehr gebraucht wurden."
Allerdings legte Maier nicht nur bei Sané und Mané den Finger in die Wunde. Viel eher sieht er ein aktuelles und generelles Problem mit der Identifikation mit dem Verein, mit der 'Mia san mia'-Mentalität. Ausnahmen sieht er beispielsweise in Thomas Müller und Manuel Neuer. "Die zwei spielen schon ewig in München, die dürfen 'mia san mia' sagen", so der 79-Jährige. Allerdings wisse er nicht, ob dieses Mantra heutzutage noch "zeitgemäß" ist.
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"Früher war das anders. Es hat mit Identifikation zu tun, mit Treue und Demut gegenüber dem Verein. Und auch mit einem gewissen Selbstvertrauen", so Maier über den Aspekt, den er bei der Kaderzusammenstellung offenbar im Allgemeinen vermisst. Nur Joshua Kimmich könnte womöglich noch dazu gezählt werden.