Tottenham: Wechseldrama um Harry Kane erreicht neue Eskalationsstufe

Will unbedingt zu Manchester City wechseln: Harry Kane
Will unbedingt zu Manchester City wechseln: Harry Kane / Visionhaus/Getty Images
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Der Konflikt zwischen dem wechselwilligen Top-Stürmer Harry Kane und seinem Klub Tottenham Hotspur droht nach dem jüngsten Trainingsstreik des Angreifers zu eskalieren. Eine einvernehmliche Lösung ist zur Zeit nicht in Sicht.


Mit dem heutigen Dienstag ist Harry Kane nun schon den zweiten Tag in Folge nicht beim Training der Spurs erschienen. Der 28-jährige Stürmer scheint einen Wechsel in diesem Sommer auf Biegen und Brechen forcieren zu wollen.

Doch damit beißt er bei seiner Klub-Führung um Daniel Levy bislang noch auf Granit. Levy soll dem englischen Nationalspieler laut The Athletic überdies bereits klar gemacht haben, dass ein Wechsel innerhalb der Premier League für die Londoner sowieso nicht in Frage kommt.

Eine empfindliche Geldstrafe für die zwei angehäuften unentschuldigten Fehltage soll selbstverständlich auch noch folgen.

Kane verweist auf mündliche Absprache mit Levy

Doch Kane beharrt auf seiner Position - und verweist auf eine Art Gentlemans' Agreement, das er mit Levy im Sommer 2018 ausgehandelt habe. Als der Torjäger damals seine Unterschrift unter einen neuen Sechsjahres-Vertrag setzte, soll er dies unter der Bedingung getan haben, dass der Klub ihn bei einem entsprechenden Angebot ziehen lässt.

Tatsächlich hat Manchester City im Juni eine sukkulente Offerte über 117 Millionen Euro präsentiert. Zu wenig für die Spurs, die mindestens 175 Millionen Euro verlangten. Dies jedoch ist den Skyblues zu viel. Informationen des The Athletic zufolge, wären sie maximal 150 Millionen Euro zu zahlen bereit.

Doch das Geschachere um den Endpreis ist wohl nur eine Seite der Medaille: vielmehr noch wollen die Nord-Londoner offenbar verhindern, dass ein direkter Liga-Rivale sich die Dienste des Goalgetters sichert.

Daniel Levy
Knallharter Verhandlungspartner: Daniel Levy / Richard Heathcote/Getty Images

Indes erscheint es momentan unwahrscheinlich, dass Klubs außerhalb der finanzstarken Premier League in das Rennen um Harry Kane einsteigen.

Paris St. Germain ist mit Neymar, Mbappé und Icardi (unter anderen) in der Offensive exzellent bestückt, während die beiden spanischen Giganten Real Madrid und FC Barcelona zur Zeit nicht in der Lage sind, ein so großes Gesamtpaket (Ablöse plus Gehalt des Stürmers) zu schnüren.

Bei Real Madrid kommt noch der Umstand hinzu, dass die Madrilenen ihren großen Traum einer Mbappé-Verpflichung noch in diesem Sommer immer noch nicht ausgeträumt haben.

Spieler von Man City wusste schon im Vorfeld von Kanes Streik-Aktion

Und so sitzt der gute Kane momentan buchstäblich zwischen den Stühlen. Und bestreikt in bockiger Manier die ersten Tage der Saison-Vorbereitung der Spurs. Pikant: seine Arbeitsverweigerung soll der Stürmer einem namentlich nicht genannten Spieler von Manchester City schon im Vorfeld anvertraut haben.

Es hieß sogar, dass Kane seine Haltung solange beibehalten würde, bis sein Noch-Arbeitgeber Signale zur Verständigung sendete. Mittlerweile geht man in London jedoch davon aus, dass der Spieler zum Ende dieser Woche in die Trainingsdisziplin der Spurs zurückkehren wird.

Dieses Wechsel-Drama dürfte den internationalen Fußball aber wohl noch bis zum Ende der Transferperiode Ende August in Atem halten. Ausgang ungewiss: Denn dass Levy solche Konflikte durchaus für sich zu entscheiden weiß, hat die Vergangenheit zur Genüge gezeigt.

Auch an Gareth Bale (dem bisher teuersten Verkauf der Vereinsgeschichte) und Luka Modric waren seinerzeit einige englische Teams interessiert. Den Zuschlag bekam in beiden Fällen jedoch Real Madrid.