Toppmöller schwärmt: Löst Alario das Sturmproblem der Eintracht?
- Eintracht Frankfurt stellt den schwächsten Bundesliga-Sturm
- Alario nach Verletzungssorgen vor dem Comeback
- Toppmöller lobt Torinstinkt des Angreifers
Von Jan Kupitz
Die Defensive von Eintracht Frankfurt macht zum Saisonstart einen ordentlichen Eindruck, in der Offensive gibt es hingegen noch reichlich Verbesserungspotenzial. Hilft ausgerechnet Lucas Alario, die Sturmflaute der SGE zu beheben?
Mit vier Toren in den ersten fünf Spielen stellt Eintracht Frankfurt - neben Bochum und Mainz - derzeit die schwächste Offensive der Bundesliga. Ein Problem, das man in den letzten Jahren am Main nicht kannte, denn da war es oftmals eher die Defensive, die Sorgen bereitete; am Toreschießen hatte es hingegen nur selten bei der Eintracht gehapert.
Auch aufgrund der fehlenden Treffsicherheit mausern sich die Frankfurter zu den Remis-Königen der Liga. Die letzten vier Bundesliga-Spiele gingen unentschieden aus, wodurch die SGE nicht wirklich von der Stelle kommt. "Die ganzen Unentschieden nerven irgendwann auch", gab Dino Toppmöller zu.
Der ehemalige Angreifer betonte gegenüber der Bild, "dass ich lieber 5:4 als 1:0 gewinne, gerade wenn man selbst Offensivspieler war". Die Situation sei "für alle unbefriedigend", teilte Toppmöller mit. "Tore sind nun mal das Salz in der Suppe."
"Wir müssen einfach mehr in die Box, das Glück erzwingen, gefährliche Situationen provozieren", richtete er einen Appell an seine Mannschaft. Das Problem: Echte Neuner sind im Kader der Frankfurter rar gesät.
Der einzige, der als Profil ein klassischer Mittelstürmer ist, ist Lucas Alario. Der Argentinier stand eigentlich schon auf dem Abstellgleis, wurde nach den Abgängen von Randal Kolo Muani und Rafael Borré aber doch gehalten. Weil er zum Saisonstart verletzungsbedingt ausfiel, konnte er seine Qualitäten jedoch noch nicht unter Beweis stellen.
Alario "einfach ein guter Torjäger"
"Es dürfte nicht mehr allzu lange dauern, bis er eine Option sein kann", zeigte sich Toppmöller im Gespräch mit dem kicker nun aber optimistisch. Um Alario schnell in Form zu bringen, richtete man das Spielersatztraining nach dem Freiburg-Spiel extra auf den Angreifer aus. "Wir haben bewusst eine höhere Intensität gefahren und auf einem größeren Feld gespielt, damit die Laufwege größer sind", verriet der SGE-Coach. "Das Kleinfeld ist nicht immer so anspruchsvoll, was das Läuferische betrifft. Dass er da gut ist, weil er viele Toraktionen hat, das wissen wir ja."
Eben jene Toraktionen sind das, was die Frankfurter brauchen - und alsbald hoffentlich auch in Pflichtspielen von Alario bekommen. "Wenn er eine Chance bekommt im Sechzehner, hätte ich auf jeden Fall ein gutes Gefühl, weil er einfach ein guter Torjäger ist. Das hat man heute wieder gesehen im Training", lobte Toppmöller seinen Schützling. Alario verfüge über das klassische Stürmer-Näschen: "Dieses Gespür zu haben, wo kann der Ball vielleicht mal hinkommen: Kann er am zweiten Pfosten durchrutschen? Das Gespür siehst du bei ihm."
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