Nagelsmann über Werners Champions-League-Verzicht: "Großer Sportsmann"

RB-Trainer Julian Nagelsmann hält Timo Werner den Rücken frei
RB-Trainer Julian Nagelsmann hält Timo Werner den Rücken frei / TF-Images/Getty Images
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Timo Werner hat nach seinem Wechsel zum FC Chelsea mitgeteilt, in der Champions-League-Endrunde nicht mehr für RB Leipzig spielen zu wollen, um sich voll und ganz auf seine neue Umgebung fokussieren zu können. Sein Trainer Julian Nagelsmann reagierte mit Verständnis für dessen Entscheidung und sprang seinem Schützling zur Seite.

Der Nationalspieler hatte nach Bekanntgabe seines Wechsel beschlossen, nicht mehr für die Roten Bullen auflaufen zu wollen, um sich so viel Zeit wie möglich für die Eingewöhnung bei den Londonern zu nehmen, die genau so wie Leipzig noch in der Champions League vertreten sind, anders als die Sachsen jedoch noch ihr Achtelfinal-Rückspiel gegen den FC Bayern bestreiten müssen, an dessen Ende nach einer 0:3-Heimpleite im Hinspiel das Aus droht. Für die Blues wäre Werner noch nicht einsatzberechtigt.

Nagelsmann: "Kann seine Entscheidung verstehen"

Nachdem Werner aufgrund seiner Entscheidung Kritik von mehreren Seiten hatte einstecken müssen, sah sich bereits RB-Sportdirektor Markus Krösche gezwungen, Stellung zu beziehen: "Das war die Entscheidung der Seite Werner. Wir müssen es so akzeptieren. Von daher war es kein großes Thema mehr zwischen den Vereinen."

Nun hat sich auch Trainer Julian Nagelsmann zu Wort gemeldet und sprang dem Nationalstürmer zu Seite: "Ich kann es nicht nachvollziehen, dass er an den Pranger gestellt wird. Er ist ein großer Sportsmann, und ich kann seine Entscheidung verstehen", ließ sich der 32-Jährige zitieren und ergänzte verständnisvoll, dass Werner schließlich in ein "anderes Land mit einer anderen Sprache" komme und es sei vollkommen klar, "dass er nicht mittendrin spielen und sich einem Verletzungsrisiko aussetzen will".

RB Leipzig ohne Stürmer im Champions League-Viertelfinale?

Für Leipzig selbst könnte Werners Entscheidung jedoch böse Folgen haben. Patrik Schick ist aktuell nur bis Ende Juni von der AS Roma ausgeliehen und müsste nach derzeitigem Stand in zwei Wochen nach Italien zurückkehren - Yussuf Poulsen schlägt sich derzeit mit einer Verletzung herum.

Und auch der Ausgleich über Neuzugänge wohl nicht umgehend möglich sein. Zum einen, weil etwaige Verpflichtungen aufgrund der Corona-Regeln gar nicht erst für das Turnier zugelassen wären, und zum anderen, weil auch die finanziell privilegierten Leipziger mit den Folgeschäden der Krise zu kämpfen haben: "Wir haben eine spezielle Situation durch Corona und müssen extrem auf das Geld achten", erklärte Sportdirektor Markus Krösche.