Offiziell: Thomas Letsch muss als Bochum-Trainer gehen

Der VfL Bochum zieht im Abstiegskampf die Reißleine und trennt sich von Trainer Thomas Letsch. Das hat der Tabellen-15. mittlerweile offiziell bestätigt. Nachfolger könnte ein alter Bekannter werden.

Thomas Letsch
Thomas Letsch / Lars Baron/GettyImages
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Es hatte sich bereits am Sonntag angedeutet: Thomas Letsch muss seinen Hut nehmen! Wie der Klub am Montagnachmittag mitteilte, haben sich die Verantwortlichen entschieden, den 55-Jährigen zu feuern - Letsch soll im Laufe des Tages über die Entscheidung informiert werden. Mit ihm muss auch sein Co-Trainer Jan Fießer gehen.

Nach nur einem Sieg in den letzten zehn Spielen steckt der VfL wieder in akuter Abstiegsgefahr. Besonders bitter waren die letzten drei Spiele. Die Bochumer spielten in drei aufeinanderfolgenden Duellen gegen die letzten Drei der Tabelle, Mainz, Darmstadt und Köln - und konnten nur einen Punkt holen. Dadurch schmolz der zuvor komfortable Vorsprung auf die Abstiegsränge. Nach dem 28. Spieltag steht der VfL auf Platz 15 - drei Punkte vor dem Relegationsplatz und vier Punkte vor einem direkten Abstiegsplatz.

Besonders die Art und Weise, wie die Mannschaft in diesen Spielen Punkte liegen ließ, war für VfL-Fans schwer zu verkraften. Beim Heimspiel gegen Darmstadt bekam die Mannschaft in der letzten halben Stunde zwei Gegentore und gab eine 2:0-Führung aus der Hand. Am vergangenen Spieltag in Köln führten die Bochumer sogar bis in die Nachspielzeit mit 1:0, nur um noch zwei Gegentore zu bekommen und ohne Punkte aus dem Spiel zu gehen. Insgesamt verspielte die Mannschaft 21 Punkte nach Führungen.

Stöger heißester Kandidat

Letsch wechselte in diesen Spielen immer wieder defensiv, um die Führung über Zeit zu bringen, jedoch ohne Erfolg. Auch das dürfte dem 55-Jährigen zum Verhängnis geworden sein. Seine Entlassung hatte sich nach dem Spiel in Köln angedeutet. VfL-Sportchef Marco Fabian sagte gegenüber der Bild: "Wir können in dieser Form nicht weitermachen."

Als Nachfolger von Letsch gehandelt, der den VfL nach dem siebten Spieltag der Vorsaison übernommen hatte, wurde Stefan Kuntz. Ebenso wie Ex-Union-Coach Urs Fischer, der allerdings bereits abgesagt haben soll. Als Favorit gilt laut Sky Peter Stöger, der in der Bundesliga schon den 1. FC Köln und den BVB trainierte. Gespräche mit dem 57-Jährigen sollen demnach laufen. Stöger soll zunächst bis Saisonende übernehmen.

Die Stimmen zum Letsch-Aus

Patrick Fabian (Geschäftsführer Sport): "Wir wissen um die Verdienste von Thomas Letsch sowie Jan Fießer und danken ihnen ausdrücklich für ihre geleistete Arbeit. Die emotionalen Momente, vor allem nach dem Klassenerhalt in der vergangenen Saison, werden immer mit ihren Namen verbunden sein. In unserer aktuellen Situation haben wir nicht mehr die Überzeugung, es in der bisherigen Konstellation zu schaffen."

VfL-Sportdirektor Marc Lettau: "Wir haben es nicht geschafft, uns nachhaltig zu stabilisieren und die zurückliegenden Spiele so erfolgreich zu gestalten, wie es möglich gewesen wäre. Der Klassenerhalt ist weiterhin aus eigener Kraft zu erreichen. Die Mannschaft hat die Qualität, in der Bundesliga zu bestehen, weshalb wir durch den Wechsel einen entscheidenden Impuls für den erfolgreichen Klassenerhalt setzen möchten."

Thomas Letsch: "Ich habe den VfL Bochum in der vergangenen Saison auf dem letzten Tabellenplatz mit nur einem Punkt übernommen und wir haben gemeinsam durch eine sensationelle Leistung dennoch den Klassenerhalt geschafft. Dies werde ich nie vergessen und nicht nur dieses besondere Erlebnis wird mich immer mit dem VfL, der Stadt und den fantastischen Fans verbinden. Ich wünsche dem VfL Bochum alles Gute für die Zukunft - auf dass er wie aktuell auch am Ende der Spielzeit auf einem Nichtabstiegsplatz steht und somit auch in der kommenden Saison in der Bundesliga spielt."


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