Svensson unterstützt Glasner nach Wutrede: "Sehr gut rübergekommen"
Von Yannik Möller
Letztendlich war es ein Wutausbruch von Oliver Glasner, der das Fass zum Überlaufen gebracht und ihm somit seinen Trainerjob bei Eintracht Frankfurt gekostet hat. Wenngleich auch zuvor schon einiges im Argen lag. Unterstützung bekommt der zum Saisonende freigestellte Coach nun von Kollege Bo Svensson.
Bereits über die letzten Wochen galt es als unwahrscheinlich, dass Oliver Glasner und Eintracht Frankfurt noch eine gemeinsame Zukunft haben. So manch öffentliche Kritik, eine abgelehnte Vertragsverlängerung, die erstaunlich schwache Rückrunde - und dann noch die Wutrede vom vergangenen Wochenende.
Wenig später war klar: Die SGE wird daraus Konsequenzen ziehen. Nun ist seit ein paar Tagen klar, dass sich Trainer und Verein zum Saisonende trennen werden.
"Kritik an Oli nicht verstanden": Svensson mit Unterstützung für Glasner
Einer, der die Kritik an Glasner nicht nachvollziehen konnte, ist Bo Svensson. Im Gegenteil: Der Trainerkollege springt dem Österreicher öffentlich zur Seite.
"Ich habe die ganze Kritik an Oli nicht verstanden", erklärte er (via Bild). "Es war emotional, aber das kenne ich ja auch. Oli hat seine Mannschaft verteidigt, sich voll authentisch mit ihr ins selbe Boot gesetzt. Bei mir ist das sehr, sehr gut rübergekommen. Ich fand den Auftritt stark von ihm."
Auch abseits der Wutrede von Glasner bekam er von Svensson ein deutliches Lob ausgesprochen: "Einen sehr guten Trainer zeichnet aus, dass er jeden Verein, den er trainiert, besser machen kann. Wer Olis Karriere sieht, der merkt, dass ihm das immer gelungen ist. Er hat die Europa League gewonnen und steht jetzt im Pokalfinale."
Worte, die dem scheidenden Eintracht-Trainer gut tun werden. Immerhin musste er in den vergangenen Tagen viel einstecken und verarbeiten. Trotz einer bislang sehr erfolgreichen Zeit in Frankfurt kam die beschlossene Trennung nun doch sehr schnell zustande.
Ein Punkt, der auch Svensson ärgert. "Völlig losgelöst von dieser Situation finde ich einfach, dass im Fußball die Trainer teilweise zu früh entlassen werden", führte der 43-Jährige seine Kritik aus. Die Entscheidung an sich wollte er aber nicht bewerten. Immerhin habe er "keinerlei Einblicke in die internen Dingeg", weshalb es "sehr oberflächlich" wäre, sich dazu zu äußern. Sein Fazit: "Was ich sagen kann, ist, wie ich Oli als Kollegen wahrnehme und da schätze ich ihn als Menschen und vor allem seine Arbeit einfach sehr."
Und trotzdem, so ist nun einmal das Geschäft, wird Svensson alles dafür tun, dass Mainz 05 am Samstagnachmittag auch in Frankfurt gewinnen und für weitere Krisenstimmung sorgen wird.