Suche nach dem Löw-Nachfolger: Bierhoff trifft sich mit Rangnick

Um Ralf Rangnick könnte es beim DFB nun doch ernst werden...
Um Ralf Rangnick könnte es beim DFB nun doch ernst werden... / RONNY HARTMANN/Getty Images
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Zuletzt schien Ralf Rangnick bei der Trainersuche des DFB kein ernsthaftes Thema zu sein, teilweise mit einer kuriosen Begründung. Nun kommt es offenbar doch zu einem Austausch mit Direktor Oliver Bierhoff - mit offenem Ausgang.


Rund anderthalb Wochen war Ralf Rangnick ein heißes Thema rund um Schalke 04. Der Posten des Sportvorstandes war und ist noch immer vakant, es ging sogar um einen Einstieg nach englischem Modell - also als Trainer und Manager. Dann sagte er, überraschend, noch vor einem persönlichen Gespräch ab.

Schon zu dieser Zeit war der DFB für ihn ein Thema. Sein Berater Marc Kosicke erklärte noch vor den S04-Gesprächen, dass das Amt des Bundestrainers einen großen Reiz auf seinen Klienten ausüben würde, wäre es doch ein krönender Abschluss einer tollen Karriere. Allerdings schien dieses Thema zu verschwimmen. So war kurioserweise sogar zu hören, dass er dem Verband zu kompetent sei und zu viele Veränderungen anstoßen könnte.

Ralf Rangnick
Ralf Rangnick könnte sich das Amt des Bundestrainers wohl vorstellen / Boris Streubel/Getty Images

Treffen mit Bierhoff im April - Rangnick nicht der Wunschkandidat

Nun kommt es offenbar doch zu einem ernsten Austausch. Informationen der Sport Bild zufolge kommt es im April zu Gesprächen zwischen Oliver Bierhoff und Rangnick. Bei diesem ersten Treffen soll es zunächst darum gehen, sich gegenseitig die jeweiligen Vorstellungen einer etwaigen Zusammenarbeit vorzustellen. Damit soll erörtert werden, ob weitere Gespräche überhaupt Sinn ergeben würden.

So weit war Rangnick auch bei Schalke, doch ließ er sich dort zunächst von seinem Berater vertreten. Aber es bleibt dabei: Er ist nicht der Wunschkandidat des DFB, von Direktor Bierhoff wahrscheinlich ohnehin nicht. Das wäre wohl Hansi Flick, den es aber beim FC Bayern halten wird, sollte er nicht ausdrücklich den Wunsch äußern, Bundestrainer zu werden. Im Gegensatz zu Rangnick würde er wohl nicht als großer Revolutionär mit diversen Veränderungen ankommen.

Oliver Bierhoff
Oliver Bierhoff ist weiterhin auf Trainersuche für den DFB / Alex Grimm/Getty Images

Da ein potenzielles Engagement von Flick aufgrund einer notwendigen Ablösesumme (Vertrag bis 2023) zusätzlich kompliziert werden würde, müssen sich die Führungspersonen rund um die Nationalelf ernsthaft mit Alternativen auseinandersetzen. In diesem Fall namentlich Rangnick.

Matthias Sammer, ehemaliger Direktor beim DFB, sähe in einer Ablöse zwar kein Problem: "Für einen Verband wäre es für mich deshalb kein Tabuthema, für einen Trainer Ablöse zu zahlen. Im Gegenteil: Das könnte fair und sauber sein." Doch für Bierhoff scheint dies nur eine Ultima Ratio zu sein. Schließlich habe man als Verband selbst auch "nie eine Ablösesumme verlangt", wenn Personal - wie Sammer und Flick - in die Vereinsebene wechselte.

Heißt wiederum: Sollten Rangnick und Bierhoff beim ersten Treffen auf maximal eher kleine Widerstände und unterschiedliche Ansichten stoßen, die eine Zusammenarbeit nicht allzu kompliziert aussehen lassen, könnte es durchaus schnell konkret werden. Die große Frage ist und bleibt aber: Will Bierhoff einen Revolutionär wie Rangnick wirklich ins Boot holen? Zweifel sind durchaus angebracht...