Studie: Volle Stadien bereiten keine Covid-Ausbrüche
Von Yannik Möller
In den letzten Spielen bis zur Winterpause bleibt die Zuschauer-Kapazität im deutschen Fußball stark eingeschränkt. Resultate einer Studie zu möglichen Covid-Ausbrüchen in der US-amerikanischen College Football Liga zeigen jedoch, dass volle Stadien keine Pandemietreiber sind.
Inmitten der bis dahin steigenden Corona-Fallzahlen in Deutschland entschloss sich die Politik dazu, auch wieder Großveranstaltungen im Freien zu beschränken. Der Profi-Fußball mit seinen Stadien stand dabei ganz groß im Fokus. Immer wieder musste er als Vergleich zu geschlossenen Weihnachtsmärkten herhalten.
Längst nicht nur, aber vor allem die Fußball-Fans witterten eine populistische Maßnahme. Schon in den Wochen zuvor, wo die Inzidenzen längst hoch angestiegen waren, gab es so gut wie keine Infektionen, die auf einen Stadionbesuch zurückzuführen waren. Die oftmals geäußerte Kritik: eine Einschränkung für Zuschauer und Vereine, die aber keinen Einfluss auf das Infektionsgeschehen hat.
Studie: Volle Stadien ohne Einfluss auf das Pandemie-Geschehen
Zu diesem Ergebnis kommt nun auch eine neue Studie aus den USA (via The Hill). Dort standen die vollen Stadien der Southeastern Conference (SEC) College Football Spiele im Fokus. Jeder Platz besetzt, in der Regel gänzlich ohne Vorkehrungen. 3G- oder gar 2G-Regeln gab es so gut wie nie, Masken waren eine seltene Sicht.
Dort waren es sogar mehr als die in der Bundesliga üblichen 30.000 bis 80.000 anwesenden Zuschauer - schon allein das durchschnittliche SEC-Stadion fasst über 80.000 Fans, manche sogar über 100.000. Untersucht wurden die Infektionsraten vor und während der Spiel-Austragungen in den jeweiligen Städten. Das Ergebnis: die jeweiligen Raten waren in der Zeit vor den Spielen sogar höher, als währenddessen.
Elizabeth Plummer von der Texas Christian University schlussfolgerte entsprechend, dass derartige Großveranstaltungen selbst ohne Hygienemaßnahmen keinen negativen Einfluss auf das Infektionsgeschehen haben. Auch die Anreisen, gemeinsame Feiern u.ä. wurde bedacht. Dass die Zahlen im Zeitraum der Ansammlungen sogar sanken, wird andere Gründe gehabt haben. Doch vom Ansteigen kann keinerlei Rede sein.
Ebenfalls bemerkenswert: die vollen Stadien stehen in Orten und Staaten, in denen ohnehin vergleichsweise milde Einschränkungen bei gleichzeitig eher geringen Impf-Quoten vorherrschen. Mit in Deutschland in der Regel teils spürbar besseren Quoten wäre die Gefahr wohl nochmals geringer. Wenngleich die Studie auch betont, dass die Immunität vorangegangener Infektionen in diesen Regionen ebenfalls eine Rolle gespielt hat.
Durch diese Ergebnisse und Befunde werden die Fußball-Stadien in Deutschland zwar nicht wieder voll geöffnet werden. Trotzdem ist es doch ein guter Befund, der sowohl den handelnden Politikern, als auch den Zuschauern im Stadion selbst zeigt, dass von solchen Ereignissen grundsätzlich keine große Gefahr ausgeht. Natürlich kommt es auch auf die Umsetzung und die vorherrschende Infektionslage an.