Sportdirektor Freund regt Diskussion an: Hat der FC Bayern ein Mentalitätsproblem?
- Christoph Freund zu Gast im "Doppelpass"
- Sportdirektor des FC Bayern spricht über Mentalität der Mannschaft
- FC Bayern ging am Samstag mit 5:1 in Frankfurt baden
Von Yannik Möller
Die 5:1-Niederlage gegen Eintracht Frankfurt steckt dem FC Bayern noch immer in den Knochen. Christoph Freund hat offenbar eine teils mangelhafte Einstellung ausgemacht, die zwar auch, aber nicht nur für diese Niederlage verantwortlich sein könnte.
War es bloß der fehlende Rhythmus durch die vergleichsweise lange Pause oder hatte die ebenso deutliche wie schmerzhafte 1:5-Niederlage gegen Eintracht Frankfurt doch noch andere Gründe? Beim FC Bayern sitzt der Stachel auch am Tag darauf noch tief, der Frust ist noch immer spürbar.
Am Sonntag war mit Christoph Freund der Sportdirektor der Münchener im 'Doppelpass' bei Sport1 zu Gast. Entweder ein sehr gutes oder eben ein sehr schlechtes Timing, je nachdem aus welcher Perspektive man auf diesen natürlich schon im Vorlauf festgelegten TV-Auftritt schaut. Vielsagend betonte er hinsichtlich der gestrigen Pleite: "Wenn Mannschaften richtig wollen und richtig aggressiv sind, dann muss man am Anfang auch mal dagegenhalten."
"Es muss ja irgendeinen Grund geben": Freund nimmt Tuchel und die Qualität aus der Gleichung
Dementsprechend sein Vorwurf: Der FCB hat eben nicht gegen eine motivierte SGE dagegengehalten. Das merkte er aber nicht nur bezüglich dieser einzelnen Partie an. Stattdessen nahm er auch noch das Ausscheiden im DFB-Pokal beim 1. FC Saarbrücken mit in die Gleichung.
"Es muss ja irgendeinen Grund geben. Es muss auch einen Grund geben, warum die Bayern in den letzten Jahren nicht mehr im Finale in Berlin gestanden haben", so Freund, der weiter ausführte: "Wir haben auch in Saarbrücken verloren, gegen eine Mannschaft, die haben das super gemacht, die waren richtig aggressiv. Die waren richtig willig und wir waren nicht so bereit. Das ist schon ein Thema. Da kann es nicht an der Qualität liegen."
Wenn Freund die Qualität logischerweise nicht als Ursache sieht und explizit auf die Einstellung der jeweils gegnerischen Mannschaften hinweist, unterstellt er der eigenen Mannschaft zumindest indirekt eine im Vergleich mangelhafte Einstellung. Macht er also eine Mentalitätsfrage auf?
Thomas Tuchel nahm er als Faktor aber explizit aus dem Thema raus. Dennoch ist dieses immerhin vorsichtige Aufwerfen dieser Frage seitens eines Verantwortlichen ein beachtlicher Schritt. Schließlich gilt in Deutschland kein anderer Klub - eigentlich - als Vorbild in der Einstellung. Das 'Mia san mia' wurde allerdings schon im Laufe der vergangenen Rückrunde öffentlich diskutiert.
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