Spätes Eigentor schockt Schalke: S04-Einzelkritik gegen Hannover

Der FC Schalke muss sich trotz langer Führung mit einem 1:1-Remis bei Hannover 96 zufriedengeben. Assan Ouedraogo und Tomas Kalas stachen für Königsblau heraus.

Ein verzweifelter Kenan Karaman (Archivbild)
Ein verzweifelter Kenan Karaman (Archivbild) / Ralf Ibing - firo sportphoto/GettyImages
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Hätte man die Anfangsphase nur mit Ton, aber ohne Bild verfolgt, wäre der Eindruck entstanden, der FC Schalke hätte doch ein Heimspiel. Die wohl bis zu 15.000 mitgereisten Fans gaben in in der Heinz von Heiden Arena von Hannover 96 die Stimmung an.

Passend dazu spielten die Gelsenkirchener auch nicht auf, als wäre es eines der typischen Auswärtsspiele der vergangenen Monate. Auch wenn der Ball zumeist am Fuß der Gastgeber klebte, so zeigte sich Schalke griffig, engagiert und in den Zweikämpfen wachsam. Phasenweise wurden auch gute Passagen im Ballbesitz ausgespielt. Die 1:0-Führung, erzielt von Assan Ouedraogo nach einem guten Solo, konnte S04 so durchaus verdient mit in die Halbzeit nehmen.

In der zweiten Halbzeit nahm sich Schalke jedoch immer mehr aus dem Spiel heraus und übergab die Regie vollends an Hannover. Auch wenn die 96er damit kaum Torchancen zustande brachten, so verließ sich Königsblau erneut darauf, dass der Schlusspfiff eher kommt als der Ausgleich. Dementsprechend war es kaum überraschend, dass der Treffer zum 1:1-Ausgleich - wenngleich äußerst unglücklich und wohl durch ein Eigentor von Paul Seguin - doch noch fiel. So bleibt es bei einem Pünktchen für den S04.


Kalas als Fels in der Brandung - Seguin erst unsichtbar, dann mit Pech

1. Marius Müller

War beim Gegentor schuldlos und konnte darüber hinaus noch zwei, drei gefährlichere Hannover-Chancen entschärfen. Ansonsten aber nicht häufiger herausgefordert.

Bewertung: 6/10

2. Cedric Brunner

Absolvierte eine solide Partie, in der er in seinen Zweikämpfen zumeist der Sieger blieb und dadurch wenig Gefahr zuließ. Offensiv hingegen, wie gewohnt, so gut wie gar kein Input.

Bewertung: 6/10

3. Tomas Kalas

Der Innenverteidiger spielte eine sehr souveräne Partie ohne nennenswerten Fehler. Von seinen insgesamt zehn Zweikämpfen konnte er ganze neun gewinnen, was als Zusammenfassung seiner guten Partie bereits ausreicht.

Bewertung: 8/10

4. Marcin Kaminski

War deutlich anfälliger als sein Innenverteidiger-Kollege. Hier und da traf er etwa in der Positionierung falsche Entscheidung. Dazu gewann er lediglich zwei seiner sieben Duelle. Im Aufbauspiel vernünftig.

Bewertung: 5/10

5. Derry Murkin

Zeigte einen sehr engagierten Auftritt, wenngleich er ohne größere Highlights blieb. Defensiv konnte er die meisten Angriffe abwehren und sich vereinzelt auch offensiv einschalten.

Bewertung: 7/10

6. Paul Seguin

Kam nicht wirklich in die Rolle eines Stabilisators hinein. Bis auf zwei Fouls, die er sehr ungestüm anging, blieb er kaum im Gedächtnis. Beim Eigentor unglücklich. Hätte er die Gelbe Karte nicht bekommen, hätte er in dieser Szene auch ein Foul ziehen können.

Bewertung: 4/10

7. Assan Ouedraogo

Konnte in Ballbesitz immer wieder für etwas Tempo und Torgefahr sorgen. Sein gutes Solo führte zum 1:0-Treffer. Je weniger Schalke jedoch mitspielte, desto weniger konnte er noch Einfluss ausüben. Später angeschlagen ausgewechselt.

Bewertung: 7/10

8. Thomas Ouwejan

Spielte eine anständige Partie, in der Ausreißer in die eine oder andere Richtung jedoch ausblieben. Seine Flanken und Hereingaben fanden aber zu selten einen Mitspieler.

Bewertung: 6/10

9. Kenan Karaman

War in Halbzeit eins noch sehr bemüht, in Halbzeit zwei hingegen weitestgehend unsichtbar. Wirkliche Torgefahr konnte er nicht herstellen. Schalke wird ihn wieder als einflussreicheren Spieler brauchen.

Bewertung: 5/10

10. Keke Topp

Der junge Stürmer konnte zwar nicht für Torgefahr sorgen, wofür er primär aufgestellt wird, doch arbeitete er viel für das Team. Einige Bälle konnte er gut festmachen und so Angriffs-Versuche einleiten.

Bewertung: 6/10

11. Simon Terodde

Vergab die - abseits des Führungstores - beste Torchance des S04. Abseits dessen auch ohne Durchschlagskraft, was sich immer wieder bemerkbar macht. Ein aufopferungsvoller Auftritt reißt das nicht mehr heraus.

Bewertung: 5/10

Die Einwechselspieler:

12. Yusuf Kabadayi

Zur 64. Minute eingewechselt. Konnte sich nur in einzelnen Szenen noch als Konterspieler zeigen und so keine klare, aber doch ganz gute Torchance herausholen. Ansonsten, auch aufgrund des Spielverlaufs, unauffällig.

Bewertung: 5/10

13. Bryan Lasme, Blendi Idrizi & Steven van der Sloot

Zusammen zur 84. Minute eingewechselt. Innerhalb der letzten zehn Minuten konnten sie sich nicht mehr zeigen. Immerhin noch das Zweitliga-Debüt für den jungen Rechtsverteidiger.

Alle ohne Bewertung


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