So torungefährlich sind Ecken in der Bundesliga wirklich

FC Augsburg v 1. FC Union Berlin - Bundesliga
FC Augsburg v 1. FC Union Berlin - Bundesliga / Alexander Hassenstein/GettyImages
facebooktwitterreddit

Standardsituationen gelten als wichtiges Mittel, um für Torgefahr zu sorgen. Eckbälle haben dafür einen guten Ruf, dem sie allerdings kein bisschen gerecht werden. Das zeigen gleich mehrere Statistiken.

Ein Eckball. Der Schütze darf den Ball aus rund 30 Metern ohne jeglichen Gegnerdruck in den gegnerischen Strafraum schießen, wo zumeist fünf, sechs Mitspieler lauern, um diesen Ball dann im Tor unterzubringen. Eine sehr gute Chance, um für Torgefahr zu sorgen - so zumindest die allgemeine Wahrnehmung.

Dabei sind Eckstöße, die abseits von direkten Freistößen aus einer sehr kurzen Entfernung, eigentlich mit als die besten Standardsituationen zählen, in Wahrheit sehr ineffizient und torungefährlich.

Eckbälle sind ungefährlicher als gedacht

Das offenbart ein Blick in zwei wichtige Statistiken. Die erste: Wer war in der Vorsaison der beste Eckenschütze?

Wie es zuletzt im 'Doppelpass' bei Sport1 zu erfahren war, ist Joshua Kimmich der in der Sendung betitelte "Eckballkönig". Mit satten 204 Eckbällen hat er nicht nur die meisten getreten. Auch die Erfolgsquote war am besten: Jede 29. Ecke führte zu einem Treffer - das entspricht dem Bestwert in der ganzen Bundesliga. Noch detaillierter: Es waren sieben Ecken, die direkt zu Torefolgen führten.

Jede 29. Ecke führte also zu einem Tor - und das war der Bestwert. Schon alleine diese Statistik zeigt, wie viele Eckbälle es tatsächlich braucht, um überhaupt einen Treffer erzielen zu können.

Eine weitere Statistik unterstreicht diesen Eindruck. So gab es in der vergangenen Saison, bis zum 12. Mai (zu diesem Zeitpunkt war die Spielzeit noch nicht beendet!), über alle Vereine zusammengerechnet gerade einmal 100 Eckentore (via spox). Zum Vergleich: Insgesamt fielen in der letzten Saison 971 Tore. Diese Summe beinhaltet zwar zwei Spieltage mehr als die Eckentore, doch wird deutlich, wie klein der Anteil eben jener Tore nach Eckbällen in Wahrheit ist.

Der generelle Eindruck täuscht also, er findet sich in den Zahlen zumindest in dieser Form nicht wieder.


Weitere Nachrichten rund um die Bundesliga:

feed