So stellt der FC Bayern die Weichen für die Kaderplanung
Von Yannik Möller
Nach dem Aus von Hasan Salihamidzic und Oliver Kahn ist vor der neuen Saison: In einer neuen und bislang noch ungewohnten Konstellation muss der FC Bayern nun die Kaderplanung vorantreiben. Dafür wurden am Mittwoch die ersten Schritte eingeleitet.
Einen Sportvorstand oder -direktor hat der FC Bayern zurzeit nicht. Dass mit Hasan Salihamidzic dann auch noch derjenige den Verein verlassen musste, der den nahenden Transfersommer bereits geplant hatte, macht die Kaderplanung für die neue Saison nicht gerade einfacher. Zumal neben ihm auch noch der Vorstandsvorsitzende ausgetauscht wurde. Oliver Kahn wurde durch Jan-Christian Dreesen ersetzt.
Und trotzdem dürfen die Planungen für die nächste Saison nicht warten - schon gar nicht angesichts der ambitionierten Ziele des deutschen Rekordmeisters.
Ungewöhnliches Bayern-Sextett plant Transfersommer
Deshalb trafen sich am Mittwoch die aktuellen Bosse, um den Kader für die neue Spielzeit zu planen. Laut der Bild mit dabei: Dreesen, Präsident Herbert Hainer, Karl-Heinz Rummenigge, Uli Hoeneß und Thomas Tuchel.
Marco Neppe, als Technischer Direktor der engste Mitarbeiter von Salihamidzic gewesen, war ebenfalls vor Ort, obwohl es zuletzt Spekulationen über eine Trennung von ihm gegeben hatte.
Es ist ein quasi interimsmäßiges Zusammenkommen, immerhin würde dieses Sextett normalerweise nicht zusammen und in direktem Austausch die Zugänge und Abgänge der nächsten Wochen und Monate planen. Die aktuelle Personallage zwingt die Münchener jedoch zu solchen Schritten.
Aufgrund des vorerst fehlenden Sportvorstands, könnte es bei Tuchel anscheinend sogar auf eine Manager-Rolle hinauslaufen, wie es im englischen Profi-Fußball geläufiger ist. So ist er primär als Trainer tätig, selbstverständlich, während er aber auch intensiver als normalerweise in die Transferplanungen eingebunden wird.
Schließlich ist längst nicht klar, wer der Nachfolger von Salihamidzic wird und wann er übernehmen wird. Einen Schnellschuss wird der FCB nicht wagen wollen. Hainer hat bereits "ein großes Kaliber" angekündigt, was womöglich mit etwas mehr Wartezeit einhergehen wird.
Und trotzdem müssen die Bayern natürlich handlungsfähig sein. Genau aus diesem Grund hat sich die Chefriege am Mittwoch getroffen. Erste Entscheidungen dürften sich schon sehr bald ankündigen.
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"Die Nummer 9 wird sicherlich eine Position sein, die der FC Bayern in Betracht ziehen wird. Man darf nicht vergessen, dass Bayern immer die besten Fußballer der Welt auf dieser Position hatte. Dennoch muss man bei Neuverpflichtungen nicht immer nur auf das oberste Regal setzen", ließ Rummenigge gegenüber der dpa bereits durchblicken.
"Wir müssen wieder eine Hierarchie in der Mannschaft schaffen. Man muss nicht immer Hunderte von Millionen Euro auf dem Transfermarkt verpulvern. Aber man muss eine funktionierende Mannschaft auf dem Platz haben."