Absage kurz vor Transfer-Schluss: So knapp wurde es bei Schalkes Harit-Deal wirklich
Von Yannik Möller
Schalke 04 hat Amine Harit erneut an Olympique Marseille ausgeliehen bekommen - inklusive einer wohl guten Chance auf einen festen Verbleib. Doch musste Rouven Schröder ziemlich pokern, um diesen Deal zu bekommen.
Vom ersten Tag seiner Rückkehr an war klar, dass Amine Harit Schalke wieder verlassen soll. Das Gehalt wäre zu hoch für den Aufsteiger, als dass er die Saison wieder für Königsblau hätte auflaufen können.
Und trotz der frühzeitig klaren Ausgangslage wurde er erst am letzten Tag der Transferphase abgegeben. Nicht nur am letzten Tag, sondern wenige Stunden vor dem Schließen des Fensters. "Der Deal war eineinhalb Stunden vor dem Transferende off. Das muss man ganz klar so sagen", verriet Rouven Schröder zuletzt bei Sky90.
Schröder bestand auf Kaufpflicht-Details: Marseille-Leihe stand auf der Kippe
Das hat die Sportbild in einem Bericht nun nochmal deutlich gemacht. Demnach soll es am Deadline Day zwar eine vergleichsweise frühe Einigung über die fünf Millionen Euro zwischen Marseille und S04 gegeben haben, die fällig werden, wenn die Kaufoption in eine Kaufpflicht übergeht. Das ist übrigens bei insgesamt 15 Einsätzen der Fall.
Und genau an diesem Punkt drohte die Leihe noch bis zum letzten Moment zu scheitern. Während Olympique das wichtige Detail einbauen wollte, dass nur Einsätze von über 45 Minuten Dauer zählen, bestand Schröder darauf, dass jeder noch so kleine Einsatz von Harit für die Kaufpflicht relevant wird.
Die Befürchtung seitens Schalke: Der französische Klub hätte den Offensivspieler früher oder später nur noch für kurze Zeit einwechseln können. Damit wäre die etwaige Kaufpflicht umgangen worden.
Weil der Sportdirektor jedoch konsequent blieb, sagte er den Deal sogar noch um 21:30 Uhr ab - also wenige Stunden bis zur Deadline. Diesen Punkt meinte Schröder, als er dieser Tage erklärte, dass man sich mit einem Aufschieben der Leihe bis zum Winter bereits angefreundet hatte und dass Harit in diesem Fall auch noch eingesetzt worden wäre. Dieses Risiko war man bereit in Kauf zu nehmen.
Doch dazu kam es nicht. Der Sportbild nach riefen die Marseille-Verantwortlichen etwa eine halbe Stunde später zurück, um sich den von Schröder gestellten Bedingungen zu fügen. Entsprechend optimistisch ist er aktuell, dass der 25-Jährige im nächsten Jahr nicht erneut zum S04-Thema wird.
Auch von einer Weiterverkaufsbeteiligung, sollte Harit nach Verbleib in den nächsten Jahren verkauft werden, ist die Rede. Sie soll aus Sicht des Bundesligisten zehn Prozent betragen.
Peter Knäbel betonte dem Magazin gegenüber die Verbesserung der finanziellen Lage. Sie habe dieses kalkulierte Risiko und das Standhaftbleiben erst möglich gemacht.
"Wir müssen nun nicht mehr ständig in den Rückspiegel schauen und haben nun deutlich mehr Kraft und Raum, uns Gedanken darüber zu machen, wie wir Spieler entwickeln können", so der Sportvorstand.