SGE-Boss wettert gegen den VAR: "Wir sind in einer Sackgasse"
- Mehrere strittige VAR-Entscheidungen bei Eintracht gegen BVB
- Axel Hellmann sieht Videobeweis in aktueller Form gescheitert
- Hellmann fordert VAR "auf wesentliche Entscheidungen" zu reduzieren
Von Yannik Möller
Am Sonntagnachmittag ärgerte sich Eintracht Frankfurt sehr über einen nicht gegebenen Elfmeter gegen Borussia Dortmund - trotz des Eingriffs des Videoassistenten. Axel Hellmann sieht keinen Vorteil mehr durch den VAR.
Abseits anderer Entscheidungen, die auch strittig ausgefallen sind, war wohl allen klar: Eintracht Frankfurt hätte nach dem Foul vom eingewechselten Alexander Meyer einen Elfmeter bekommen müssen. Der Torwart des BVB, der für Gregor Kobel in die Partie kam, räumte den Eintracht-Angreifer ab, ohne den Ball auch nur zu tuschieren. Es wäre eine sehr große Chance für die potenzielle 3:0-Führung gewesen.
Schiedsrichter Robert Schröder wurde auch vom in Köln vor den Bildschirmen sitzenden Assistenten Bastian Dankert gebeten, sich die Szene lieber selbst nochmal anzuschauen. Das tat Schröder auch, sehr lange sogar. Anschließend blieb seine Entscheidung aber gleich - und ebenso falsch. Die SGE bekam den Strafstoß nicht.
"Es ist ja ein bisschen in der ganzen Saison schon so, dass wir nicht gerade glücklich sind mit einigen Entscheidungen", zeigte sich Dino Toppmöller anschließend am DAZN-Mikrofon noch recht gefasst.
Aktuelle Arbeit mit dem VAR "nicht zielführend und sinnvoll"
Deutlich kritischer wurde Axel Hellmann, der Vorstandssprecher der Eintracht. "Ich bin der festen Überzeugung: Wir sind in einer Sackgasse mit dem VAR im Zusammenspiel mit den Schiedsrichtern auf dem Platz", wird er von Sky zitiert.
Er habe inzwischen kein Vertrauen mehr in den Aspekt, "dass das den Fußball besser macht". Stattdessen sehe er sogar "die Gefahr, dass es den Fußball kaputt macht in der Form, wie wir ihn lieben".
Eigentlich sei er stets ein Befürworter und sogar "großer Freund" des VAR gewesen, betonte Hellmann. Doch mittlerweile sei auch er zu der Überzeugung gekommen, "dass das nicht zielführend und sinnvoll ist".
Er führte seine Kritik aus: "Wo liegt der Mehrwert des VAR, wenn er am Ende eine Entscheidung, die auf dem Platz getroffen wird, nicht wirklich besser macht? Wir machen den Schiedsrichter auf dem Platz nicht besser, und wir machen auch den VAR nicht besser." Damit bezog er sich natürlich primär auf den nicht gegebenen Elfmeter. Eine Entscheidung, die auch viele Dortmunder im Netz als glücklich einstuften.
Glücklich war auch der 2:2-Ausgleich der Borussia. Beim Schuss von Moukoko versperrte der im Abseits stehende Füllkrug SGE-Keeper Trapp deutlich die Sicht. Nach kurzer Rücksprache mit dem VAR gab Schiedsrichter Schröder den Treffer aber - ohne sich die Szene selbst anzuschauen.
Hellmanns Vorschlag: Der VAR sollte "auf wesentliche Entscheidungen" reduziert werden. Damit meinte er beispielsweise die Torlinientechnik oder die Feststellung von Abseitsstellungen. Hellmann ist sich sicher: Je mehr "Autorität" die Unparteiischen auf dem Platz haben, "umso besser werden sie in der Situation ihre Entscheidung treffen". Man müsse sich "Gedanken machen", zeigte er sich überzeugt.
Weitere Nachrichten rund um die SGE: