"Schwierige Situation" - Bayern-Bosse über das Rätsel Sané

Nach einer grandiosen Hinrunde steckt Leroy Sané derzeit im Formtief. Das sehen auch die Verantwortlichen des FC Bayern, die nach den Ursachen suchen.

Leroy Sané
Leroy Sané / Silvia Lore/GettyImages
facebooktwitterreddit

Bei Leroy Sané war früh in der Saison die Rede von seiner besten Spielzeit beim FC Bayern. Der Flügelspieler legte einen Raketenstart hin, ihm gelangen bis Ende Oktober neben seinen vielen Assists neun Tore. Das Problem: Seitdem sind keine weiteren hinzugekommen.

Sané befindet sich spätestens seit dem Jahreswechsel im Formtief, kann als das momentane Gesicht der Bayern bezeichnet werden. Von einer Weltklasseform, die er bis Herbst noch an den Tag legte, darf längst keine Rede mehr sein.

"Wellental mit Schmerzen" für Formtief verantwortlich?

"Er ist in einer schwierigen Situation mit vielen Ballverlusten", erkannte auch Thomas Tuchel nach dem 2:1-Sieg gegen Leipzig, der jedoch auch körperliche Probleme des Spielers für die Leistungen verantwortlich macht: "Er hat ein Wellental mit Schmerzen. Er ist extrem hart im Nehmen, beißt auf die Zähne, ist aber nicht ganz frei, wie er sich bewegt."

Zu seinen Knieproblemen sollen nun auch Schmerzen an der Leiste hinzugekommen sein. Präsident Herbert Hainer, der Sané nach Abpfiff in der Bayern-Kabine besuchte, berichtete gegenüber der Abendzeitung: "Ich habe ihm auch noch mal gesagt: 'Leroy, du weißt genau: Wir stehen voll hinter dir! Du kannst alles als Fußballer - zeig es uns einfach wieder.'"

Hainer sieht in Sané zwar weiterhin einen "unheimlich talentierten Spieler, der von seiner Emotion und Inspiration lebt, aber es gelingt ihm nicht, dass er im Abschluss das Tor macht, wie wir heute gesehen haben." Dennoch ist sich der Präsident sicher: "Aber da springt der Funke auch schnell wieder über."

Vertrag bis 2025: Sané muss wieder mehr Argumente sammeln

Auch Christoph Freund sieht das fehlende Selbstvertrauen bei Sané: "Es ist manchmal so im Fußball, dass es nicht so leicht von der Hand geht", so der Bayern-Sportdirektor. "Aber er wird sich das wieder erarbeiten. Leroy weiß, was er kann. Er hat solche Phasen schon öfter mal erlebt. Er hat jetzt auch gute Spiele gemacht, die Tore werden wieder kommen."

In München hält man weiterhin große Stücke auf den 28-Jährigen, allerdings verdeutlicht auch Tuchel: "Du musst deine Statistik haben und sie pflegen." Zwar lobte der Cheftrainer Sanés "Aufwand gegen den Ball", dennoch muss der Nationalspieler wieder mehr Torbeteiligungen liefern. Auch, um Argumente für eine Vertragsverlängerung zu sammeln. Da Sanés Arbeitspapier nur bis 2025 datiert ist, gilt seine Zukunft als offen.


Weitere FC Bayern-News lesen:

feed