Schwere Vorwürfe gegen FC Everton - Premier League leitet Untersuchungen ein
Von Henry Einck
Es liegen schwerwiegende Vorwürfe gegen den FC Everton auf dem Tisch: Der Club soll gegen die Regeln des Financial Fair Play der Premier League verstoßen haben. Der Verband kündigte an, ein Verfahren von einer unabhängigen Kommission einzuleiten. Es drohen harte Strafen.
Sportlich läuft es gerade alles andere als rund beim FC Everton. Der Premier-League-Club, der vor etwa zwei Jahren noch Ambitionen hatte, europäisch zu spielen, kämpft in der laufenden Saison um den Abstieg. Aktuell haben die Toffees 26 Punkte auf dem Konto, der Abstand auf die Abstiegsplätze beträgt nur zwei Punkte. Es könnte bald zusätzlich Unruhe herrschen - aus anderen Gründen.
Wie die Premier League in seiner Stellungnahme verkündete, wurde ein Verfahren gegen den FC Everton eingeleitet. Der Vorwurf: Der Club soll gegen die Regeln des Financial Fair Play verstoßen haben. Eine unabhängige Kommission soll nun überprüfen, über die Anschuldigungen der Wahrheit entsprechen. Der Fall erinnert stark an den von Manchester City vor einigen Wochen.
In drei Jahren 421 Millionen ausgegeben
Hintergrund der Anklage ist eine zehnmonatige Untersuchung, die der FC Burnley und Leeds United - damals beides direkte Konkurrenten im Abstiegskampf - im Mai 2022 beantragt hatten. Es sollte geprüft werden, ob Everton gegen die Regeln des Financial Fair Play verstoßen hat. Die Toffees hatten innerhalb von drei Jahren etwa 421 Millionen Euro ausgegeben. Nach den entsprechenden Regeln hätte der abstiegsbedrohte Club in diesen drei Jahren einen Verlust von maximal 120 Millionen Euro hinnehmen dürfen. Die Untersuchung sollte aufdecken, ob die Verluste von Everton darüber hinaus gehen.
Am Freitagabend bestätigte die Premier League, dass der FC Everton gemäß der Regel W.82.1 angeklagt wird. Es geht um die gleichen Verstöße wie im Fall von Manchester City. Laut den offiziellen Angaben der Liga geht der Beurteilungszeitraum bis zur Saison 2021/22. Damit wären die Transferfenster der Saisons 2019/20, 2020/21 und 2021/22 eingeschlossen. Das Verfahren soll unter Ausschluss der Öffentlichkeit durchgeführt werden. Bis zu dem Zeitpunkt möchte die Premier League keine weiteren Kommentare abgeben.
Der FC Everton selbst hat sich zur Einleitung der Untersuchung nicht geäußert. Im vergangenen Jahr stritten die Toffees sämtliche Vorwürfe noch ab. "Wir haben eng mit der Premier League zusammengearbeitet, um sicherzustellen, dass wir die Vorschriften einhalten", sagte ein Sprecher damals. "Wir sind sicher, dass wir die Regeln eingehalten haben. Externe Prüfer haben uns gesagt, was wir gegen die Pandemie geltend machen können und was nicht. Wenn die Vereine rechtliche Schritte einleiten wollen, ist das ihre Entscheidung."