Schwarz entgegnet Hertha-Kritikern: "Spüre keine Kämpfe im Verein"
Von Yannik Möller
Über die letzten Jahre gab es bei Hertha BSC verschiedene Themen und Personen, die mehrfach für Unruhe sorgten. Oftmals ist von Zerrissenheit die Sprache. Sandro Schwarz hingegen spürt davon nichts, betont stattdessen die gute Arbeit.
Geht es um die ruhigsten und harmonischsten Vereine in der Bundesliga, steht Hertha nicht unbedingt an der Spitze eines solchen Rankings. Nicht nur über die letzten Wochen, angesichts der Wahl des neuen Präsidenten, sondern auch in den letzten Jahren, gab es diverse Unruheherde innerhalb des Vereins.
Sei es das Investor-Geld, der Umgang damit, die sportliche Misere oder die oftmals unterschiedlich wirkenden Ziele verschiedener Verantwortlicher.
Oder wie Felix Magath es rückblickend auf den erreichten Klassenerhalt berichtete: "Ich habe fast nirgendwo Unterstützung gespürt. Die Stimmung war eher: Paragraf eins, jeder macht seins."
Schwarz betont "komplette Unterstützung": Voller Fokus auf Arbeit mit dem Team
Ein Zeugnis, das Sandro Schwarz dem Klub so keineswegs ausstellen möchte. Der Coach ist zurzeit mitten in der Saisonvorbereitung. Eine wichtige Zeit, in der beispielsweise beim Thema Kaderplanung absolute Einigkeit und Zusammenarbeit vorherrschen muss. Doch von Unruhen oder Egoisten scheint er nichts wissen zu wollen.
"Ich spüre vom ersten Tag an die komplette Unterstützung. Ich spüre keine Zerrissenheit oder Kämpfe im Verein. Wir sind klar in unserer Struktur und den Kommunikationswegen", betonte er gegenüber dem kicker.
Schwarz weiter: "Wir sind relativ schnell in unseren Alltag reingekommen, was Abläufe angeht. Die Spieler spüren, dass eine Struktur da ist."
Darauf möchte sich der Trainer dieser Tage fokussieren. Interne Vorgänge, die Arbeit der Gremien - all das interessiert ihn derzeit nicht. Und trotzdem bescheinigt er dem Verein eine gute Atmosphäre.
"Grundsätzlich ist es ein Unterschied, ob man in einer schwierigen sportlichen Situation während einer laufenden Saison oder mit einer Vorbereitung auf eine neue Saison einsteigt. Das kann man nicht vergleichen", erklärte er. Für ihn sei es nun "bei null" losgegangen, sodass er ohnehin in ganz anderen Umständen arbeiten kann.
"Mit Rückblicken", so der 43-Jährige, gewinne man sowieso nichts. Daher beschäftige er sich auch erst gar nicht mit Themen, die in der jüngeren Klub-Geschichte passiert sind.
Viel wichtiger ist es ihm, sich ein eigenes Bild zu machen. Dabei geht es ihm selbstverständlich primär um die Arbeit mit der Mannschaft: "Für mich geht es darum, mich hier in die Arbeit zu stürzen und zusammen mit meinem Staff den Spielern ein Bild davon mitzugeben, wie wir miteinander umgehen und miteinander Fußball spielen wollen."