Trotz Höhenflug und Tabellenführung: Schalke zeigt sich zurückhaltend

Mike Büskens
Mike Büskens / Jörg Halisch/GettyImages
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Fünf Siege in Folge und die Tabellenführung verteidigt: Trotz des aktuellen Höhenflugs in Richtung Aufstieg zeigt sich Schalke 04 sehr zurückhaltend und fokussiert.


Inmitten der schwierigen Schlussphase der laufenden Saison grüßt Schalke von der Tabellenspitze. Zurecht, sind die Gelsenkirchener doch zurzeit die mit Abstand formstärkste Mannschaft der ganzen Liga.

Auf den Relegationsplatz sind es inzwischen drei Zähler Abstand - zwei weitere auf den ersten Nicht-Aufstiegsplatz. Es sind gute Wochen für alle, die es mit S04 halten oder sich den Klub zumindest zurück in der Bundesliga wünschen.

Doch während andere Teams Kampfansagen schwingen und sich für den Schlusssprint stark reden, bleibt das Umfeld bei Königsblau sehr zurückhaltend und bescheiden. Von der aktuell besten Ausgangslage möchte niemand etwas wissen. Und die Bedeutung der Tabellenführung wird ebenfalls nicht an die große Glocke gehängt.

SV Darmstadt 98 v FC Schalke 04 - Second Bundesliga
Schalke hat derzeit gut lachen / Jörg Halisch/GettyImages

Schalke-Bosse zeigen sich zurückhaltend: "Haben noch nichts erreicht"

"Wir nehmen die Punkte gerne mit, aber wissen, dass wir noch nichts erreicht haben - gar nichts", betonte etwa Mike Büskens nach dem enorm wichtigen Auswärtssieg in Darmstadt (via WAZ). Der Interimscoach hat mit seinen fünf Siegen in Serie einen Vereinsrekord gebrochen.

Wichtig: Damit verstellt sich der 54-Jährige auch nicht. Er war nie einer, der die großen Reden schwingt oder die Siege zu früh feiert. Daher bleibt er auch angesichts des aktuellen Laufes authentisch.

Nicht nur in dieser Hinsicht fest an seiner Seite: Rouven Schröder. Auch der Sportdirektor mahnte vor zu großer Euphorie und erklärte: "Wir können das nüchtern und sachlich einschätzen."

Michael Büskens
Büskens hält seine Spieler am Boden / Jörg Halisch/GettyImages

Ohnehin wäre es "schon der erste Fehler", mit Zufriedenheit auf die Tabellenkonstellation zu blicken. "Wir schauen nur auf uns", wird er nach wie vor nicht müde zu wiederholen. Selbstredend ist und bleibt der Aufstieg das große Ziel. Schröder war einer der Ersten, die sich derartig zielstrebig zeigten.

Und trotzdem ist der aktuelle Kurs der Zurückhaltung nicht nur richtig, sondern auch glaubhaft. Es ist alles andere als das typische Dreschen der Phrasen á la 'von Spiel zu Spiel schauen'.

Bescheidenheit ist angebracht: Auf S04 warten nur noch große Herausforderungen

Es ist schlichtweg die Wahrheit. Schalke muss bescheiden bleiben. Wer sich in dieser Saison etwas näher mit S04 beschäftigt hat, der weiß, dass auf manch gute Spiele auch ebenso erschreckende Auftritte mitsamt Punktverlusten folgten. Ein Rennen um den direkten Wiederaufstieg ist ein fragiles Gebilde.

Zumal es noch immer sehr herausfordernde Spiele gibt. Am Samstag geht es gegen den ersten Verfolger, Werder Bremen. Danach wird nach Sandhausen gefahren. Der SV hat nur ein einziges der letzten elf Liga-Spiele verloren, blieb unter anderem gegen den HSV, Werder und zuletzt gegen den FC St. Pauli ungeschlagen. Die Hamburger sowie die Freunde vom 1. FC Nürnberg stehen ebenfalls noch auf dem Plan.

Wer angesichts dieser Umstände von der großen Euphoriewelle schwärmen und bereits eine gute Aussicht auf den Aufstieg ausmachen würde, läge falsch. Deshalb ist die Art der Kommunikation seitens Büskens und Schröder auch so passend und wichtig.


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