Schalke-Vorstand schreibt offenen Brief an Fans und Mitglieder: "Lasst uns Klartext reden"

Der Vorstand wendet sich in einem offenen Brief an Fans und Mitglieder
Der Vorstand wendet sich in einem offenen Brief an Fans und Mitglieder / Jamie McDonald/Getty Images
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"Liebe Fans und Mitglieder, unser Verein steckt derzeit in einer Situation, die so noch keiner von uns erlebt hat."

So beginnt der Vorstand des FC Schalke 04 einen offenen Brief, veröffentlicht am Donnerstagnachmittag, an die Fans und Mitglieder der Knappen.

S04-Vorstand gibt Fehler zu - und will sie aufarbeiten

"Insbesondere sportlich ist die Lage schwierig wie seit Jahrzehnten nicht. Dass wir seit 26 Spielen in der Bundesliga nicht mehr gewonnen haben, schmerzt uns alle unendlich. Wir wissen, wie sehr ihr leidet. So sehr, dass sich einige sogar von ihrem geliebten Club abgewandt haben - aus Verzweiflung, aus Wut, aus Unverständnis über die letzten Monate", heißt es weiter.

Im Anschluss wird betont, dass man in den vergangenen Jahren "unbestritten vor allem sportlich und finanzpolitisch einige schmerzhafte Fehler" gemacht habe. Diese haben "unweigerlich zu einem Vertrauensverlust geführt". Diese Fehler sollen aufgearbeitet werden.

Kampf um Klassenerhalt als Kampf um die Existenz

Nichtsdestotrotz gelte es jetzt alle Kräfte für den aktuellen Kampf zu bündeln. Heißt wohl auch: Die Aufarbeitung der Fehler genießt erstmal keine Priorität. Alles fokussiert sich auf den Kampf gegen die aktuelle sportliche Krise. Wer kann es Schalke verübeln. Denn ein Abstieg aus der Bundesliga wäre eine existenzielle Bedrohung für den Klub. Das schreibt Schalke auch im offenen Brief - geschmückt in kämpferischen Durchhalteparolen:

"Lasst uns Klartext reden: Gerade mit Blick auf die Auswirkungen der Corona-Pandemie ist ein Verbleib im Fußball-Oberhaus ein ganz entscheidender Schritt für unsere wirtschaftliche Stabilität. Wir glauben fest daran, dass wir das schaffen werden - Aufgeben war und ist für Schalker sowieso nie eine Option!"

"Grenze überschritten"

Doch auch kritische Worte sind im Statement des Klubs zu lesen. "Keine Einzelperson und keine Gruppierung stehen über dem Wohl des Vereins." Man stehe für ein faire Miteinander und dem Willen zum sachlichen Dialog, den man immer angeboten habe. Es sei eine Grenze überschritten worden, indem "Einzelne namentlich zum Buhmann ausgerufen oder zum Alleinschuldigen erklärt werden".

"Gemeinsam", soll als Schlagwort im Kampf gegen die Krise über allem stehen. Der S04-Vorstand ruft dafür auch gleich einen Fahrplan aus: "Erst der Klassenerhalt, dann die ordentliche Mitgliederversammlung inklusive Aussprache und Wahlen zu den Gremien - dieser Zeitplan steht. Das Einzige, was bis Ende Mai zählt, ist der Klassenerhalt."


Hier gehts zum kompletten Statement des Vorstandes