Schalke-Vorstand Jobst stellt sich Mitglieder-Fragen: Keine Ausgliederung im Sommer

Am Donnerstagabend stellt sich Alexander Jobst den Fan-Fragen
Am Donnerstagabend stellt sich Alexander Jobst den Fan-Fragen / INA FASSBENDER/Getty Images
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In einer weiteren Ausgabe des Schalker "mitGEredet"-Formats stellte sich Alexander Jobst am Donnerstagabend den vielen Fragen der Mitglieder. Auch die angedachten Pläne zur Ausgliederung spielten eine große Rolle - im Sommer wird es diesbezüglich aber keine Abstimmungen geben.

Um die Außendarstellung und vor allem die Kommunikation mit den eigenen Anhängern wieder aufleben zu lassen, auch in Zeiten der Pandemie, hat sich bei Schalke 04 das "mitGEredet"-Format entwickelt. Vereinsfunktionäre stellen sich in einer Art großer Videokonferenz den zahlreichen Fragen der angemeldeten Mitglieder zu ihrem jeweiligen Ressort. Am Donnerstagabend war Marketing-Vorstand Alexander Jobst an der Reihe.

Einen großen Anteil der Fragen nahm die anvisierte Ausgestaltung einer potenziellen Ausgliederung an. Mittel- und langfristig gesehen ist es der Ansicht einiger Fans und Funktionäre der einzige Weg, Geld in den hochverschuldeten Verein zu bekommen und somit wieder konkurrenzfähig zu sein1 - in Verbindung mit kompetenter Arbeit, selbstverständlich.

Keine Ausgliederungspläne im Sommer: Schalke braucht laut Jobst primär ein sportliches Konzept

Das Wichtigste aber vorweg: Das Konzept zur Ausgliederung, so Jobst, sei noch nicht fertig. Bei der nächsten Jahreshauptversammlung wird es dementsprechend auch noch keine Entscheidung beim Thema Rechtsform geben. Er erklärte, dass alle Ressourcen aufgrund der zweigleisigen Planung rund um den möglichen (und mittlerweile zu erwartenden) Abstieg gebündelt werden und dieser Aspekt damit erst einmal hintenanstehen muss. Der gemeinsame Fokus liegt auf dem erhofften Klassenerhalt.

An dieser Stelle betonte Jobst selbst auch, dass eine Veränderung der Rechtsform (aktuell als e.V.) kein Garant für sportlichen Erfolg sei. Dahingehend sei ein dazugehöriges sportliches Konzept notwendig. Übrigens ein Punkt, den die Vereinsspitze - wenn es nach so manchen Anträgen der Fans gegangen wäre - schon über die letzten Jahre hätte dezidiert ausarbeiten müssen. Bei einer Ausgliederung wäre ein solcher Plan umso wichtiger.

Gerade auf Schalke, einem der traditionsreichsten und mitgliederstärksten Klubs, gibt es jedoch viele Sorgen, was das Abtreten des e.V.-Status für Folgen hätte. Jobst zeigte Verständnis dafür, dass diese Planung auch für Bedenken sorgt. Allerdings, so erklärte er im Gegenzug, habe man über die letzten Jahre auch als eingetragener Verein sportlich schlecht gearbeitet. Als Gegenbeispiele führte er Borussia Mönchengladbach und Eintracht Frankfurt an.

Wirklich in den Fokus geraten war das Thema immer mal wieder durch eigene Aussagen des Vorstandsmitglieds, was wiederum hin und wieder für Unruhe im Fanlager gesorgt hatte. Seine Beteiligung daran gab er zu. Gleichzeitig versicherte er jedoch auch, dass die Werte des S04 ganz klar in den Fokus gerückt werden sollen, wenn es zu einer Rechtsformveränderung kommen sollte.

Welche Rechtsform in Frage kommen würde, das müsse schlussendlich primär im Finanzressort von Finanzvorständing Christina Rühl-Hamers erarbeitet werden. Bei den Gelsenkirchenern wird oftmals das Konzept einer Genossenschaft vorgeschlagen, quasi und sehr grob formuliert eine Ausgliederung-Light mit einem Demokratiemodell, bei dem jedes Mitglied über eine Stimme verfügt - unabhängig des eigenen Anteils, was im S04-Sinne sehr wichtig sein könnte.


Veltins bleibt, Gazprom vielleicht auch - Umbro-Partnerschaft endet vorzeitig

Auch zu Sponsoringverträgen äußerte sich Jobst. So sei der Vertrag mit Veltins unabhängig der Liga-Zugehörigkeit gültig, mit Hauptsponsor Gazprom jedoch nicht. Die Gespräche bezüglich einer Fortsetzung der Arbeit werden geführt, wo sich der 47-Jährige optimistisch zeigte, doch auch mit anderen möglichen neuen Partnern sei man im Austausch.

Allerdings merkte er auch ehrlicherweise an, dass Schalke als solches derzeit kein wirklich attraktives Ziel für etwaige Sponsorenpartner sei. Die Ursachen liegen auf der Hand: Negativ-Schlagzeilen durch zuvor schlechte Außendarstellung und primär natürlich der seit über einem Jahr ausbleibende sportliche Erfolg mitsamt drohendem Abstieg.

Alexander Jobst ist seit 2011 auf Schalke tätig
Alexander Jobst ist seit 2011 auf Schalke tätig / Andreas Rentz/Getty Images

Ärmelsponsor Harfid bleibt dem Klub auch in der 2. Bundesliga an der Seite, allerdings zu reduzierten Konditionen. Auf der Suche nach einem Automobilsponsor sei man aktuell ebenfalls noch.

Eine Partnerschaft, die sogar vorzeitig beendet wird, ist die mit Ausstatter Umbro. Sowohl Königsblau, als auch Umbro hätten sich von der Zusammenarbeit mehr erhofft, so Jobst. Im Sommer 2022 wird diese Partnerschaft enden.

S04-Mitglieder können sich die ganze "mitGEredet"-Ausgabe, sowie die bisherigen, auf der Vereinshomepage ansehen.