Schalke-Verbleib bei Abstieg keine Option für Krauß: Ist das nachvollziehbar?

Tom Krauß
Tom Krauß / Christof Koepsel/GettyImages
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Tom Krauß spielt nicht nur für den FC Schalke, er selbst ist auch Fan seines aktuellen Vereins. Und trotzdem würde er auch von sich aus nicht bei den Knappen bleiben, wenn der Abstieg folgen sollte. Ist das trotz der Liebesbekundungen nachvollziehbar? Ein Kommentar.

Bereits rund um die Bekanntgabe der Leihe im vergangenen Sommer wurde schnell bekannt, dass Tom Krauß große Sympathien für den FC Schalke hegt. Er sei "bereits als kleiner Junge zum Schalke-Fan geworden", war zum damaligen Zeitpunkt unter anderem zu erfahren. Seitdem hat der Mittelfeldspieler immer wieder betont, wie besonders es für ihn ist, für diesen Verein aufspielen zu können.

Die Freude fußt auf Gegenseitigkeit. Auch das Klub-Umfeld und die Fans sind froh, in dieser Saison auf ihn gesetzt haben zu können. Sehr schnell ist der 21-Jährige zum wichtigen Stammspieler geworden.

2. Liga für Krauß keine Option - und das ist trotz der Schalke-Sympathie auch verständlich

Genauso ist es schon länger klar, dass sein Verbleib - über die Leihe hinaus - nur mit dem Klassenerhalt einhergeht. Da macht das Vertragswerk keinerlei Ausnahmen. Doch auch so würde er wohl nicht mit Königsblau in die 2. Bundesliga gehen wollen, wie es Bild und Sport1 verlauten lassen. Meldungen, die unter den S04-Anhängern für rege Diskussionen sorgten.

Sich selbst als Fan des Vereins betiteln und dann nicht einmal eine Saison lang versuchen wollen, den direkten Wiederaufstieg zu erreichen - geht das? Ausdrücklich ja!

Abseits davon, dass es diese Option ohnehin nicht gibt, muss Krauß nicht seinen eigenen Karriereweg umgestalten, nur der Sympathie wegen. Dafür ist das Profifußball-Geschäft zu schnelllebig und einzigartig, als dass man sich als junger Spieler ein, zwei Jahre auf einem minderen Niveau zeigen müsste, obwohl das gar nicht notwendig wäre.

Tom Krauss, Jamal Musiala
Krauß im Zweikampf mit Jamal Musiala / Christina Pahnke - sampics/GettyImages

Der Mittelfeldspieler wird in der kommenden Saison in der Bundesliga aufspielen. Entweder durch den Klassenerhalt von Königsblau, was seine ganz eindeutig favorisierte Lösung wäre, oder durch einen Wechsel.

Bei RB Leipzig würde er nach seiner etwaigen Rückkehr aller Voraussicht nach nicht bleiben. RBL wird in diesem Fall eine Ablöse von vier bis fünf Millionen Euro aufrufen, so Sport1. Auch hier: Das sind bis zu zwei Millionen Euro mehr, als die seitens Schalke ausgehandelte Kaufpflicht beträgt. So wäre auch eine Verpflichtung abseits des automatischen Verbleibs kein Thema, da finanziell nicht umsetzbar.

Es ist also nicht nur unnötig, sondern auch falsch, Krauß das Fansein oder die Sympathie zu den Knappen absprechen zu wollen, nur weil er nicht mit in Liga zwei gehen wollen würde.

Einerseits ist das ohnehin gar kein Thema, das zu realisieren wäre. Andererseits ist es absolut verständlich und nachvollziehbar, dass der U21-Nationalspieler seinen Weg - notfalls - auch abseits von Schalke gehen muss. Eine Trennung würde schmerzen, keine Frage. Und doch wäre sie einleuchtend.