Schalke: Unter Büskens wird Drexler endlich zum Offensiv-Faktor
Von Yannik Möller
Dominick Drexler spielte insbesondere in der ersten Hälfte der Rückrunde keine Rolle für Schalke 04. Seitdem Mike Büskens an der Seitenlinie steht, gehört er zu den wichtigsten Offensiv-Faktoren.
Mit recht hohen Erwartungen kam Dominick Drexler im Sommer nach Schalke. Ziemlich früh wurde darauf hingewiesen, dass er in Kölner Zeiten der Verbindungsspieler für Simon Terodde war. Dem Rekordtorschützen der zweiten Liga hatte er einige Treffer auflegen können.
Umso enttäuschender waren etwa zwei Drittel der laufenden Saison für den Mittelfeldspieler - nicht zuletzt auch für den Verein. Immerhin hatte der 31-Jährige, der bis zum Ende der nächsten Spielzeit an den Klub gebunden ist, diese Erwartungen alles andere als erfüllen können.
Über manche Wochen hinweg spielte er sogar gar keine Rolle. Mal wurde er für etwas weniger als eine halbe Stunde eingewechselt, in den letzten Partien unter Dimitrios Grammozis war er schon kein Startelf-Spieler mehr.
Drexler blüht unter Büskens auf: Umstellung bringt deutlich mehr Torgefahr
Den Turnaround gab es unter Mike Büskens. Seitdem die S04-Ikone federführend an der Seitenlinie steht, gab es nicht nur vier Siege aus vier Partien, die zur derzeitigen Tabellenführung geführt haben. Auch der ein oder andere Spieler blüht auf - Drexler ist wohl das beste Beispiel.
In eben jenen vier Spielen, in denen er immer von Beginn an aufspielen durfte, erzielte er zwei Treffer und bereitete zwei weitere direkt vor. Mehr direkte Torbeteiligungen, als in seinen 16 Liga-Einsätzen zuvor. Gegen Heidenheim am Samstag traf er erst selbst zur wichtigen 1:0-Führung, bevor er das sehenswerte 2:0 von Ko Itakura auflegte.
Drexler erklärt den Aufschwung der Mannschaft und auch seine persönlichen Leistungen mit den Änderungen, die der Interimscoach umgesetzt hatte (via kicker): "Wir haben ein paar wichtige Umstellungen vorgenommen. Wir sind variabler und haben eine andere Mischung auf dem Platz. So einfach ist das manchmal im Fußball."
Dabei steht die Viererkette in der Abwehr ebenso im Fokus wie die Neuanordnung im Mittelfeld. Königsblau spielt mit deutlich mehr Breite. Dabei spielt der gebürtige Bonner auf der rechten Seite auf. Das ermöglicht ihm mehr Einfluss auf das offensive Geschehen und durch manch einen Vorstoß auch eigene Torgefahr.
Dass ein Spieler, der zuvor so gut wie gar keine Rolle gespielt hat, selbst wenn er weite Teile der Partien absolvierte, nun vier Mal hintereinander mit zu den wichtigsten Akteuren auf dem Platz gehört, ist kein Zufall. Ein zufällig starkes Spiel hier, mal eine Vorlage dort - doch eine spürbare Leistungssteigerung auf 351 Minuten an Einsatzzeit gerechnet, das hat System.
Vorerst ist Drexler nicht aus der Schalker Startelf zu denken. Viel zu wichtig ist er über die vergangenen Wochen geworden, einen zu großen Anteil hat er an der zumindest zwischenzeitlichen Tabellenführung.
Umso wichtiger, dass er mittlerweile im Spiel angekommen ist und auch für die Verbindungen in den Sturm sorgen kann. Schließlich stehen nun die ganz, ganz wichtigen Duelle an. Heidenheim war eine Kostprobe für die kommenden Partien. Bereits am Sonntag, wenn es gegen Darmstadt geht, wird Drexler im Sinne des erhofften Aufstiegs erneut überzeugen müssen.