Holt Schalke Tekpetey zurück? Großverdiener Rudy würde mit in Liga zwei gehen

Schalke möchte sich dringend von Sebastian Rudy trennen
Schalke möchte sich dringend von Sebastian Rudy trennen / Daniel Kopatsch/Getty Images
facebooktwitterreddit

Die Kaderplanungen auf Schalke haben längst begonnen, erste wichtige Transfers sind bereits eingetütet. Um weiter handlungsfähig zu bleiben, braucht es nun wichtige Einsparungen bei Großverdienern - wie bei Sebastian Rudy, der aber wohl keine Eile hat. Derweil könnte Bernard Tekpetey vor der Rückkehr nach Gelsenkirchen stehen.


Im Frühjahr 2016 kam Bernard Tekpetey als 18-Jähriger nach Deutschland. Sein Wechsel von der UniStar Soccer Academy in Ghana zu Schalke 04 erfolgte ablösefrei und zunächst für die zweite Mannschaft. Bislang hat er nur dreimal für die Profis in Pflichtspielen auf dem Platz gestanden. Der einfache Grund: Er war eigentlich immer verliehen.

So auch aktuell. Im vergangenen Sommer wurde er für zwei Jahre nach Bulgarien, zu Ludogorets Razgrad verliehen. Dort sollte er möglichst viel Spielpraxis sammeln, um früher oder später zurückkehren zu können. Laut dem Magazin Football Ghana soll dieser Schritt vorzeitig und damit schon zur neuen Saison erfolgen.

Demnach überlege S04, die Zweijahresleihe frühzeitig abzubrechen. Der heute 23-Jährige bespielt als offensiver Flügelspieler eine Position und Rolle, auf der die Knappen total unterbesetzt sind. Dazu hat er mit dem SC Paderborn in der Saison 2018/19 bereits in der 2. Bundesliga gespielt. 32 Einsätze hatte er damals, 23 davon aus der Startelf heraus. Was folgte, war der direkte Aufstieg als Zweitplatzierter.

Tekpetey selbst scheint einer potenziellen Rückkehr sehr aufgeschlossen zu sein. Dem Magazin erklärte er: "Weil Schalke mir geholfen hat, für verschiedene Vereine zu spielen, bin ich ihnen gegenüber sehr loyal. Selbst wenn sie mich zurückholen würden, weil es einer der Vereine ist, die ich an der Spitze sehen will."

In der inzwischen abgelaufenen Saison hat er für Ludogorets die meisten Partien absolviert. Wettbewerbsübergreifend hatte er 36 Einsätze zu verzeichnen. Sorgen, dass er erst nach einer langen Vorbereitung matchfit wäre, braucht es wohl nicht zu geben. Die bulgarische Meisterschaft könnte ihm zudem einen zusätzlichen Boost in Motivation und Selbstbewusstsein verliehen haben.

Schalke braucht Einsparungen für die weitere Kaderplanung - stellt Rudy sich quer?

Wo einerseits noch Spieler kommen sollen, müssen aber andere auch gehen. Mit Victor Palsson, Marcin Kaminski, Danny Latza, Simon Terodde und nun auch Thomas Ouwejan gibt es bereits fünf externe Neuzugänge. Weitere sind notwendig, doch nun kommt Schalke an einen Punkt, an dem es ohne sichere Abgänge und somit Einsparungen ins Stocken gerät.

Ein passendes Beispiel dazu liefert die Bild aktuell: Spieler wie Matija Nastasic, Ozan Kabak, Mark Uth, Salif Sané, Suat Serdar, Omar Mascarell, Benito Raman, Sebastian Rudy und Amine Harit sind in Liga zwei nicht eingeplant. Sie müssen (und wollen) gehen, entweder wegen in einem Jahr auslaufender Verträge oder weil sie viel zu viel Gehalt verschlingen.

Amine Harit
Amine Harit sollen bereits erste Angebote aus Italien vorliegen / Frederic Scheidemann/Getty Images

Demnach würden allein diese neun Akteure rund 30 Millionen Euro an Jahresgehalt einnehmen. In den Kontext gesetzt: Königsblau plant für die kommende Saison einen Etat von um die 20 Millionen Euro, plus/minus wenige weitere Millionen - und das für die gesamte Mannschaft. Es wird deutlich, wie bedeutsam diese Abgänge wären.

Unter diesen Spielern steht natürlich Rudy im besonderen Fokus. Der Einkauf, der zum einen 16 Millionen Euro verschlungen hat. Der zum anderen aber auch jedes einzelne Jahr ca. fünf Millionen Euro an Gehalt kassiert. Bis jetzt hat Schalke umgerechnet bereits um die 30 Millionen Euro ausgegeben, und das nur an Ablöse und Gehalt (vermutlich leicht vermindert durch die Leihen).

Nun drohen weitere fünf Millionen Euro dazuzukommen. Denn: Einen Abnehmer für den 31-Jährigen zu finden wird sicherlich nicht leicht. Theoretisch wäre auch noch eine Ablösesumme möglich, in der Realität wird es wahrscheinlich auf eine eigene Abfindungszahlung hinauslaufen müssen. Das Problem laut Bild: Rudy und sein Management tun sich die Ruhe an. Eine schnelle Lösung ist für sie offenbar kein Muss.

Sebastian Rudy
Sebastian Rudy und Schalke wurden nie miteinander warm / Lars Baron/Getty Images

Angeblich soll er dem Verein sogar mitgeteilt haben, dass er es sich durchaus vorstellen kann, mit in die 2. Liga zu gehen. Was im Gespräch für ein freundliches Lächeln gesorgt haben dürfte, löst im Hintergrund Panik aus. Ein solch hohes Gehalt kann und will sich S04 im Unterhaus nicht leisten. Dazu würde es die weiteren Transferbemühungen massiv stören und belasten.

Bei Harit und Kabak erhofft man sich währenddessen einfache Verhandlungen. Interessenten wird es für die beiden geben, dafür ist ihr Können zu bekannt. 15 beziehungsweise 20 Millionen Euro sollen als jeweilige Preise gelten, für die sie sofort und ohne große Probleme gehen dürften.

Solche Transfers, aber auch das Abgeben von Spielern wie Rudy sind von oberster Priorität. Einerseits, weil der Kader möglichst früh und problemlos zusammengestellt werden muss. Andererseits, weil der Klub gegenüber der DFL bis Mitte September seine wirtschaftliche Leistungsfähigkeit beweisen muss. Ansonsten droht ein Abzug von sechs Punkten.