Schalke: Positive Sponsoring-Deals - sogar mehr Geld als gedacht
Von Yannik Möller
Zunächst befürchtete Schalke 04 einen finanziellen Engpass durch die Trennung von Gazprom. Schlussendlich kommen die Knappen durch die aktuellen Sponsorings sogar zu mehr Einnahmen.
So richtig und notwendig die Entscheidung von Schalke auch war, das Sponsoring mit Gazprom vorzeitig zu beenden, so sehr wurde ein finanzieller Engpass befürchtet. Immerhin wurde ein Vertrag aufgekündigt, der für Zweitliga-Verhältnisse viel Geld zur Verfügung stellt, das selbstredend auch eingeplant war.
Intern gab es daher auch die Sorge, Rouven Schröder müsse im kommenden Transfer-Sommer noch besser haushalten, als es ohnehin schon der Fall war. Und das womöglich sogar im Hinblick auf den anvisierten Aufstieg.
Diese Befürchtungen können allerdings ad acta gelegt werden - zumindest im Bezug auf das Sponsoring. Laut Sport Bild hat es der S04-Vorstand geschafft, gute Deals auszuhandeln. Diese geben dem Klub nicht nur finanzielle Absicherung, sondern auch einen flexiblen Umgang mit den Partnern.
Gazprom-Millionen waren bereits ausgezahlt - Schalke mit flexiblen Sponsoring-Deals
Eine wichtige Grundlage, auf der die neuen Entscheidungen getroffen werden konnten: Das Gazprom-Geld war bereits für die laufende Saison ausgezahlt, noch bevor überhaupt an die Trennung gedacht wurde. Die neun Millionen Euro sind also in Gänze angekommen und müssen auch nicht anteilig zurückgezahlt werden.
Weil Königsblau zugleich aber Vivawest an Land zog und mit REWE einen weiteren Partner für die Trainings-Ausrüstung bekommen konnte, gibt es nun sogar 2,5 Millionen Euro mehr an Sponsoring-Einnahmen, als zunächst geplant.
So hat eine Mischung aus ein wenig Glück und zwei weiteren, guten Deals dafür gesorgt, dass aus der Hoffnung auf ein maßvolles Auffangen der Gazprom-Einnahmen sogar ein kleines Plus entstanden ist.
Außerdem: Anders als bislang geschätzt, ist Vivawest nicht nur bis zum Ende der laufenden Saison ein S04-Partner. Dass der Wohnungsanbieter kein neuer, langfristiger Premium-Sponsor ist, das ist klar. Doch läuft der gemeinsame Vertrag dem Bericht zufolge bis zum Sommer 2023.
So sind weitere Einnahmen bereits gesichert. Zudem ist davon auszugehen, dass die vier Millionen Euro seitens Vivawest eine Aufstockung erfahren würden, sollte der Aufstieg tatsächlich gelingen.
Doch konnte sich der Vorstand noch ein weiteres Ass im Ärmel zusichern. So gibt es laut der Sport Bild ein einseitiges Kündigungsrecht. Das heißt: Findet Schalke einen Sponsor, der mehr Geld zahlen würde, kann der Vertrag mit dem Unternehmen aus Essen vorzeitig beendet werden. Entweder gibt es sichere Millionen auch für das kommende Jahr, oder die Aussichten auf eine Erhöhung.
Dementsprechend ist nicht allzu akut zu befürchten, dass Sportdirektor Schröder den Gürtel noch enger schnallen muss. Den aktuellen Etat von etwas mehr als 20 Millionen Euro wird Schalke wohl halten können. Mit deutlich mehr TV-Geldern durch die Rückkehr in die Bundesliga wäre natürlich auch mehr drin.