Schalke setzt Sieglos-Serie nahtlos fort: Müder Kick gegen siegreiche Frankfurter

David Wagner baut den Vereinsrekord aus: Schalke nun 14 Spiele ohne Sieg
David Wagner baut den Vereinsrekord aus: Schalke nun 14 Spiele ohne Sieg / Pool/Getty Images
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Das erste Spiel am frühen Mittwochabend gewinnen die Frankfurter, die Schalke immer tiefer in die Krise schicken, mit 2:1. Der S04 ist nun seit satten 14 Spielen ohne Sieg, eine Rekord-Negativ-Bilanz. Die Eintracht hatte indes noch einige gute Chancen, um noch mehr Tore zu erzielen.

Zwar stellte David Wagner erneut eine sehr junge Mannschaft auf den Platz, doch vom einigermaßen guten Spiel gegen Bayer Leverkusen schien kaum noch etwas übrig zu sein. Wie in den Partien zuvor zog sich Schalke 04 weit zurück, agierte deutlich tiefer als es gegen die Werkself der Plan war. Dass Königsblau in der ersten Hälfte erneut nur 25 Prozent eigenen Ballbesitz vorzuweisen hatte, war sinnbildlich, aber augenscheinlich erneut gewollt.

Kurze Freude seitens der Schalker nach dem Anschlusstreffer McKennies
Kurze Freude seitens der Schalker nach dem Anschlusstreffer McKennies / Pool/Getty Images

Eintracht Frankfurt hatte somit die Aufgabe, das Spiel zu gestalten. Früh zeichnete sich ab, dass die Gastgeber deutlich mehr vom Spiel haben und somit auch viel gefährlicher vor dem gegnerischen Tor sein sollten. Das 1:0 fiel zwar in der 28. Minute, doch wäre es wohl sicher nicht unverdient gewesen, wenn die SGE schon früher geführt hätte. Ein nicht ganz konsequentes Umsetzen der eigenen Torchancen sollte eine wiederkehrende Sequenz im weiteren Spielverlauf sein. André Silva schob den Ball zur Führung ein.

SGE fahrlässig mit Torchancen: Schalke schaffte mit McKennie immerhin den Anschlusstreffer

Zur Halbzeit brachte Wagner Rabbi Matondo für Timo Becker ins Spiel, während Nassim Boujellab defensiver agierte, als zuvor. Adi Hütter auf der anderen Seite ließ seine Mannschaft zur zweiten Hälfte unverändert auf den Platz zurückkehren.

Schalke wirkte über Halbzeit zwei war lebendiger, doch der Ertrag war weiterhin sehr niedrig. Spürbar war auch, dass der S04 deutlich weniger Zweikämpfe für sich entscheiden konnte, als Frankfurt. Wo gegen Leverkusen zumindest noch mit Herzblut an die Zweikämpfe gegangen wurde, schien eher eine gewisse Art Lethargie vorzuherrschen - die Nachlässigkeit im Spiel zeigte sich allerdings auch auf Seiten der Eintracht.

Frankfurter Jubel: Der 2:1-Sieg als wichtiges Erfolgserlebnis
Frankfurter Jubel: Der 2:1-Sieg als wichtiges Erfolgserlebnis / Pool/Getty Images

Früh konnte David Abraham die Führung ausbauen. Nach einem stramm getretenen Freistoß von Filip Kostic musste der Argentinier nur noch den Kopf hinhalten - dieser tat ihm nach Nachlassen des Adrenalins auch sichtbar weh, doch die Freude trübte das nicht. Boujellab ließ Abraham viel zu viel Platz, wobei auch die Zuteilung kritisch hinterfragt werden sollte.

Über den Anschlusstreffer, ebenfalls nach einem Standard, kam Schalke aber nicht hinaus. Nach einem langen hohen Ball von Alessandro Schöpf konnte Weston McKennie ins lange Eck köpfen. Der Ausgleichstreffer lag zwar einmal in der Luft, als der zwischendurch für Ahmed Kutucu eingewechselte Michael Gregoritsch noch die Chance hatte, einen satten Schuss im Tor unterzubringen. Der ohnehin mit Kopfschmerzen versehene Abraham wusste aber - mit Köpfchen - zu retten. An diesen Ball hätten sich wohl nur wenige Spieler getraut.

Frankfurt verpasste vorzeitige Entscheidung - Mutlos- und Sieglos-Auftritt der Schalker

Auch im Verlauf der zweiten Hälfte vergab Frankfurt mehrmals die Möglichkeit, die Partie vorzeitig zu entscheiden. Daichi Kamada schoss aus kurzer Entfernung über das Tor, André Silva ging leichtfertig mit der wohl größten ungenutzten Chance um, als er fast 20 Meter Platz vor dem S04-Tor mitsamt Alexander Nübel hatte.

So bleibt am Ende ein Ergebnis, das für Schalke sogar noch schmeichelhaft ausfällt. In der 78. Minute musste noch Youngster Can Bozdogan vom Platz, da er seine zweite Gelbe Karte im Spiel sammelte, wodurch er für den Samstag ausfällt. Einen wirklichen Unterschied zu vorher machte die Unterzahl-Situation aber nicht mehr.

Mit dem erneut verpassten Sieg baut Schalke mit Trainer Wagner die Sieglos-Serie aus. Mit 13 Partien ohne Erfolgserlebnis wurde bereits der Vereinsrekord gebrochen, nun, mit einem weiteren Spiel, noch ausgeweitet. Am Ende war Blau-Weiß nur bei den Laufparametern auf Augenhöhe mit der SGE, die sich noch ganz kleine Hoffnungen auf die Qualifikation für die Europa League machen kann. Bei Königsblau wurde diese wohl schon längst abgeschrieben.