Motivation und Absicherung: Schalke setzt auf spezielles Prämien-Modell
Von Yannik Möller
Zusätzliche Prämien für Spieler, abseits des Gehalts, sind vollkommen üblich. Bei Schalke 04 handhabt Rouven Schröder das Modell aber so, dass es sehr erfolgsabhängig ist. Dazu hängen die Prämien vom Erfolg des Vereins ab, weniger von einzelnen Spielern oder Partien.
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Noch in der jüngeren Vergangenheit war Schalke dafür bekannt, neben zu hohen Gehältern auch teils absurd hohe Prämien zu zahlen. Das hat den Klub nicht nur finanziell zu einem Zwerg gemacht, sondern auch weitere Verkäufe deutlich schwieriger.
Rouven Schröder hat es sich nicht nur zur Aufgabe gemacht, den Kader möglichst kostengünstig zu halten, was die Ablösesummen und das Grundgehalt betrifft. Auch bei den Boni hat er ein neues Modell eingeführt, das laut Sport Bild nun auch in der Bundesliga Bestand haben wird.
Dabei im Fokus: Es wird nicht nach einzelnem Spieler ausgezahlt, sondern primär nach dem jeweiligen Tabellenplatz - wenn ein Erfolgsfall eintritt.
So geht es einerseits viel mehr um den Erfolg als Mannschaft, was wiederum von Vorteil für den gesamten Verein ist. Und andererseits sind die Prämien deutlich schmaler gestaltet, als es in den letzten Jahren der Fall war.
Jeder Neuzugang und jeder Spieler, der unter Schröder verlängert hat, musste diesem Konzept zustimmen.
Tabelle in vier Bereiche aufgeteilt: Auf Rang 16 bis 18 zahlt Schalke keinen Punkt-Bonus
Die Sport Bild erklärt es wie folgt: Der Sportdirektor hat die Tabelle in vier Bereiche aufgeteilt. Platz eins bis vier, Platz fünf bis zehn, Platz elf bis 15 und die Abstiegsränge. Gewinnt Königsblau ein Spiel, richtet sich der Sieg-Bonus für die Spieler danach, in welchem Bereich der Verein gerade steht. Je besser der Tabellenplatz, desto mehr wird gezahlt - je nach Bereich.
Die einzelnen Punktprämien für die Spieler werden zwar individuell verhandelt, doch gibt es deutliche Unterschiede und Grenzen, etwa zwischen Jugendspielern und etablierten Stammkräften.
Für einen Sieg im ersten Bereich gibt es 8.000 Euro für einen Stammspieler. Darunter gibt es noch 6.000 Euro pro Punkt, in Kategorie drei 4.000 Euro. Steht Schalke jedoch auf dem 16. bis 18. Platz, gibt es nichts.
So sind maximal bis zu 24.000 Euro als Siegprämie für einen Stammspieler möglich. Aber auch nur, wenn einer der ersten vier Ränge belegt wird. Das ist entsprechend unwahrscheinlich, sodass spürbar niedrigere Summen im Fokus liegen.
Diese Staffelung bedeutet aber auch: Selbst für einen Sieg gegen Borussia Dortmund, als Beispiel, würde es nicht einen einzigen Euro geben, insofern die Mannschaft zu dem Zeitpunkt auf einem Abstiegsrang stehen würde. Die Sonderzahlungen richten sich also allen voran darauf, wie erfolgreich die Spieler als Team, als Einheit sind.
Das ist eine der zwei großen Veränderungen, die Schröder mit seinem Modell vorgenommen hat. Die Größe der Prämien ist die zweite Anpassung.
Matija Nastasic beispielsweise bekam zu S04-Zeiten etwa 30.000 Euro pro Punkt. Bei einem Sieg also bereits 90.000 Euro - egal wie erfolgreich das Team war. Nun sind allerhöchstens 24.000 Euro möglich, etwas mehr als ein Viertel davon. Und das auch nur, wenn sich Königsblau zu dem Zeitpunkt für die Champions League qualifizieren würde.
Es ist nicht nur ein deutlich gesünderer Ansatz im finanziellen Denken, es wird auch dafür gesorgt, dass die Profis an einem Strang ziehen. Mehr Geld gibt es nur dann, wenn der Verein Erfolg hat.