Der aktuelle Stand bei Schalkes Verkaufskandidaten

Suat Serdar, Amine Harit und Co. müssen aus S04-Sicht schnell neue Klubs finden
Suat Serdar, Amine Harit und Co. müssen aus S04-Sicht schnell neue Klubs finden / Christof Koepsel/Getty Images
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Zur Kaderzusammenstellung für die neue Saison gehören auf Schalke nicht nur die Transfers von neuen Spielern. Der Abgang einiger anderer ist ebenso wichtig und muss möglichst schnell sowie problemlos erfolgen - es braucht finanziellen Spielraum.


Ein paar neue Spieler hat Schalke 04 bereits verpflichten können. Danny Latza, Simon Terodde und Co. sind schon da, doch weitere müssen her. Um noch ausstehende Baustellen möglichst früh angehen zu können, braucht es aber endlich auch mehrere Abgänge. Der finanzielle Spielraum, der sich dadurch ergeben würde, ist eine Voraussetzung für das weitere Agieren auf dem Transfermarkt.

Doch noch immer scheint sich das Tempo auf der Abgabenseite nicht zu erhöhen. Spieler, deren Verträge ausgelaufen sind oder ungültig wurden, wurden bereits verabschiedet. Das müsste aus finanzieller Sicht in den nächsten Tagen und wenigen Wochen noch deutlich häufiger passieren. Die Bild berichtet dazu über den aktuellen Stand bei den Spielern, die S04 verlassen sollen, wollen und können.

Rouven Schröder
S04-Sportdirektor Rouven Schröder möchte sich nicht über den Tisch ziehen lassen / RONNY HARTMANN/Getty Images

Dabei sollen drei Akteure ein größeres Interesse erwecken. Gemeint sind, wenig überraschend, Amine Harit, Suat Serdar und Ozan Kabak. Schon über die letzten Monate war abzusehen, dass sie die einzigen Spieler sein werden, die neben den Gehaltseinsparungen auch noch eine spürbare Ablösesumme einbringen könnten.

Bei Harit ist von Villarreal, SSC Neapel sowie AC Mailand die Rede. Speziell in Italien scheint der Kreativspieler gefragt zu sein. Und das auch bei Vereinen, die nächste Saison international aufspielen dürfen. Das zeigt an dieser Stelle noch einmal, wie das Können des 23-Jährigen geschätzt wird. Bei Serdar sollen mit Eintracht Frankfurt und Bayer Leverkusen zwei Bundesligisten im Rennen sein, auch Olympique Marseille und Stade Rennes werden genannt.

Kabak hätte theoretisch beim FC Liverpool bleiben können, die Kaufoption wurde seitens der Reds jedoch nicht genutzt. Offenbar hat er aber einen Eindruck in England hinterlassen: Neben Newcastle United wird Leicester City bereits seit der ein oder anderen Woche mit ihm in Verbindung gebracht. Die Bild hatte dieser Tage schon gemeldet, dass durch die Verkäufe von Kabak und Harit rund 35 Millionen Euro anvisiert sind. Beim Innenverteidiger etwa 20 Millionen, die restlichen 15 Millionen für den Offensivspieler.

Ozan Kabak
Ozan Kabak hatte sich einen Verbleib bei Liverpool erhofft / Soccrates Images/Getty Images

Komplikationen bei Rudy, Uth und Co. : Zu hohes Gehalt erschwert den Wechselvorgang

Bei den allermeisten Spielern dauert es aber, weil es kaum ein ernstes Interesse und weitere Komplikationen gibt. Sebastian Rudy ist erneut ein gutes Beispiel: So gäbe es durchaus Klubs, die ihn gerne haben würden. Die TSG Hoffenheim etwa wäre ein Abnehmer, aber ohne Ablöse. Mal wieder ist aber das Gehalt ein Problem. Die ca. sechs (!) Millionen Euro zahlt niemand - er müsste also Verzicht üben und Schalke ihn zum Wechsel drängen - also beispielsweise eine Abfindung zahlen oder Teile des Gehalts übernehmen.

Bei Mark Uth gibt es soweit keinen neuen Stand. Er würde gerne in die Heimat zum 1. FC Köln, wo er wiederum sehr willkommen wäre. Der Effzeh möchte keine Ablöse zahlen. Somit müssten die Knappen auch hier an eine Abfindung denken, weil der Vertrag bis 2022 läuft. Das soll jedoch vermieden werden. Durch solche Komplikationen ziehen sich diverse Personalien.

Mark Uth
Mark Uth und die Kölner wollen zusammenfinden / Lars Baron/Getty Images

Matija Nastasic und Omar Mascarell fallen ebenfalls in diese Kategorie. Sie sind längst nicht abgeschrieben, in Spanien würde man wohl beide gerne aufnehmen. Bei Nastasic steht Valencia an, doch das hohe Gehalt erweist sich auch hier als problematisch. Bei Mascarell, der ein "neues Abenteuer" suchen wollte, gibt es dem Bericht zufolge noch kein konkretes Interesse.

Kein Interesse, keine zahlungsfähigen Klubs und zwei Sonderfälle - Schalke hofft auf Lösungen

Doch es wäre wohl nicht Schalke, wenn es nicht noch problematischer gehen würde. Der Start in die Saisonvorbereitung steht vor der Tür, und neben Spielern, bei denen der Abschied noch hakt gibt es auch welche, auf denen der Klub zumindest noch eine gewisse Zeit sitzen bleiben wird.

Etwas überraschend soll auch Salif Sané dazugehören. Wenn er regelmäßig spielen konnte, war er stets einer der besten Zweikämpfer der Bundesliga. Doch mit 30 Jahren ist er nicht mehr der Jüngste und in Kombination mit seinen zahlreichen Verletzungsproblemen scheint es derzeit keinen Markt für ihn zu geben. Auch er wird vergleichsweise sehr gut verdienen.

Salif Sane, Timo Becker
Salif Sané gehörte regelmäßig zu den besten Zweikämpfern der Liga / Matthias Hangst/Getty Images

Bei Benito Raman zeichnet sich ein anderes Bild: Der Belgier hätte in seiner Heimat mehrere Vereine, die ihn holen wollen würden - doch sie können nicht zahlen. Bei einem Vertrag bis 2024 wäre definitiv eine Ablösesumme fällig. Doch der Verkaufsdruck liegt wegen der finanziellen Not klar beim Absteiger. So wird er vorerst mit in die Saisonvorbereitung gehen.

Rabbi Matondo wird von einer durchwachsenen Leihe zurückkehren. Ob er als Flügelspieler eine Zukunft bei S04 hat, ist fraglich. Dimitrios Grammozis scheint weiter auf sein 3-5-2 setzen zu wollen. Dann würde beim 20-Jährigen eine erneute Leihe in Frage kommen. Ebenso bei Hamza Mendyl: Laut Bild ist ein Verkauf "nahezu ausgeschlossen", auch wenn es das klare Ziel sein wird. Primär wird es um eine Gehaltseinsparung gehen.

Ahmed Kutucu
Wirklich zum Zug kam Ahmed Kutucu bei seiner Almelo-Leihe auch nicht / ANP Sport/Getty Images

Bei Ahmed Kutucu und Markus Schubert spricht das Blatt von zwei Sonderfällen. Der junge Gelsenkirchener wird aus der Niederlande zurückkehren. Er soll zunächst mit in die Vorbereitung starten und eine Chance erhalten. Aufgrund eines höheren Gehalts ist ein Verkauf aber alles andere als ausgeschlossen.

Ähnlich bei Schubert, der als Ersatzkeeper U21-Europameister wurde. Eigentlich sollte er die Torwart-Zukunft bei Königsblau einleiten, doch unter Grammozis steht Ralf Fährmann im Tor. Es soll eine erneute Leihe geprüft werden. Für den zu erwartenden Status als Nummer zwei soll auch er zu teuer sein.