Schalke plant Verpflichtung eines Sportdirektors

Schalke möchte sich mit einem Sportdirektor verstärken
Schalke möchte sich mit einem Sportdirektor verstärken / INA FASSBENDER/Getty Images
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Schon vor anderthalb Jahren war es ein Thema, das schlussendlich aufgrund der als ausreichend betrachteten Aufgabenverteilung geschlossen wurde: Schalke 04 hat damals, als man sich im Sommer 2019 auch personell neu aufstellte, über die Verpflichtung eines Sportdirektors nachgedacht.

Laut WAZ arbeitet Königsblau nun erneut an der Umsetzung dieses Plans, ein Sportdirektor soll kommen. Nach dem Aus von Michael Reschke - der als Technischer Direktor einen Teil der Kaderplanung mitgestaltet hat - sind Sascha Riether (Koordinator Lizenzspielerabteilung) und Mike Büskens (Koordinator für Leihspieler; derzeit Interims-Co-Trainer) zu Sportvorstand Jochen Schneider und dessen Assistent Rene Grotus dazugestoßen, um diesen Aufgabenbereich nebenbei zu begleiten und darin zu unterstützen.

Rene Grotus, Jochen Schneider und Michael Reschke (v.l.n.r.) bildeten bis vor Kurzem die sportliche Planung
Rene Grotus, Jochen Schneider und Michael Reschke (v.l.n.r.) bildeten bis vor Kurzem die sportliche Planung / TF-Images/Getty Images

Sportdirektor soll Schalke mittel- und langfristig verbessern - Kandidaten noch unbekannt

Für einen langfristigen Weg taugt diese Not-Besetzung jedoch nicht, das war allerdings auch gar nicht erst geplant. Nun soll also ein Sportdirektor kommen, an dessen Verpflichtung intensiv gearbeitet werde, so der Bericht. Angedacht ist es demnach, dass der neue Mann alsbald seinen Job antreten kann, um schon im aktuellen Winter die Planungen der nächsten Saison anzugehen - für ein Szenario in der Bundesliga, aber auch für ein Szenario des derzeit wahrscheinlich wirkenden Abstiegs.

Ebenfalls ein wichtiger Aspekt dabei: Wer auch immer diese Aufgabe antreten wird, soll unter Sportvorstand Jochen Schneider arbeiten. Ein Ersatz auf dessen Vorstands-Ebene soll der gesuchte Mann nicht sein, auch wenn Schneider bei einem Großteil der S04-Anhänger massiv in der Kritik steht. Dass er voraussichtlich auch noch den vierten Trainer in der laufenden Saison (nach David Wagner, Manuel Baum, Huub Stevens) aussuchen darf, stößt ebenfalls auf Unmut. Es wird, rechnet man Domenico Tedesco und die Anstellung Stevens' in der Rückrunde der Saison 2018/19 dazu, der sechste (!) Trainer sein, der in etwa eindreiviertel Jahren Amtszeit unter dem Sportvorstand arbeiten wird.

S04-Sportvorstand Jochen Schneider steht stark in der Kritik - ein Sportdirektor soll unter ihm arbeiten
S04-Sportvorstand Jochen Schneider steht stark in der Kritik - ein Sportdirektor soll unter ihm arbeiten / TF-Images/Getty Images

Welche Kandidaten der Verein für den Posten des Sportdirektors vor Augen hat, ist derweil noch unklar. Anzunehmen wäre jedoch, dass dieser dann auch die Medien-Arbeit in der Öffentlichkeit von Schneider abnimmt und somit vor den Kameras stehen wird. Während Schneider zwar noch immer der Vorgesetzte des neuen Sportdirektors wäre, so wäre der neue Mann in erster Linie derjenige, der aktiv handelt, der plant und ausführt.

Die Idee als solche trifft im Fanlager bislang auf positive Gefühle. Nicht nur, weil der stark kritisierte Schneider vermutlich in den Hintergrund oder gar in einen etwas veränderten Aufgabenbereich wechseln würde, sondern vor allem, weil mittel- und langfristige Planung etwas ist, das dem Verein grundsätzlich fehlt. Ein Aspekt, der sich immer deutlicher bemerkbar macht.

Sollte also ein passender Kandidat ausgewählt werden, der im besten Falle schon eine gewisse Erfahrung vorzuweisen hat, könnte sich diese angestrebte Verpflichtung als ein wichtiger und nicht zu unterschätzender Schritt erweisen. Einen Einfluss auf das sportliche Geschehen, bei dem man immer näher in Richtung unvermeidbarer Abstieg rutscht, hätte ein Sportdirektor zwar nicht - zumindest nicht noch in der Rückrunde. Darüber hinaus, durch kluge, professionelle und weitsichtige Arbeit, jedoch schon.