Schalke patzt in Wiesbaden: Einzelkritik zum späten 1:1 des S04

Thomas Reis
Thomas Reis / Christof Koepsel/GettyImages
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Bereits in der Startaufstellung überraschte Thomas Reis mit Tobias Mohr auf der linken und Soichiro Kozuki auf der rechten Außenbahn. Augenscheinlich der klare Plan: Der Fokus auf die Flanken von Mohr mit der Möglichkeit, über rechts auch spielerisch den ein oder anderen Akzent zu setzen. Das gelang in der ersten Halbzeit jedoch nicht.

Der FC Schalke hatte zwar spürbar mehr Ballbesitz und versuchte das Spiel zu kontrollieren, doch wurde in den ersten 45 Minuten keine klare Torchance erspielt. Die Ideenlosigkeit stand der Mannschaft ins Gesicht geschrieben. Das einzige Bisschen an Torgefahr stammte aus Standardsituationen.

In der 54. Minute konnte Mohr, der durch die Einwechslung von Neuzugang Murkin auf rechts gezogen wurde, dann die Führung für Königsblau erzielen. Doch anstatt auf das zweite Tor zu spielen, wechselte Reis so, dass das Verteidigen des einen Tores im Fokus stand. Es kam also, wie es kommen musste: Wiesbaden erzielte in der 95. Minute den Ausgleich. Durch das 1:1-Remis verliert Schalke zwei ganz wichtige Punkte.


Schalke verliert zwei Punkte - die Knappen in der Einzelkritik

1. Marius Müller

Musste sich gegen Wiesbaden so gut wie gar nicht auszeichnen. Trotzdem blieb er in den meisten Aktionen fehlerfrei und gedankenschnell. Beim 1:1-Gegentor ohne Schuld.

Bewertung: 6/10

2. Cedric Brunner

Wohl mit der beste Schalker des Spiels. Brunner machte Brunner-Sachen und spielte somit eine total souveräne Partie, zwar mit wenigen Highlights, aber noch weniger Fehlern.

Bewertung: 7/10

3. Timo Baumgartl

Zeigte sich in der Anfangsphase ein wenig unsicher, fand dann aber ins Spiel. War - wie die gesamte Verteidigung - eher selten gefordert und stand deshalb beim Aufbauspiel im Fokus.

Bewertung: 6/10

4. Marcin Kaminski

Beim ein oder anderen Konter-Versuch zeigte sich erneut das Tempo-Defizit des Innenverteidigers, doch wurden diese Versuche von Wiesbaden zumeist gelöscht. Auch im Aufbauspiel unspektakulär.

Bewertung: 5/10

5. Thomas Ouwejan

Weil Schalke über einen Großteil des Spiels über seine linke Seite spielte, stand der Niederländer häufig im Fokus. Seine Standards blieben jedoch meist ungefährlich, während er von zwölf hohen Hereingaben lediglich eine einzige an den Mitspieler bringen konnte (via Sofascore).

Bewertung: 6/10

6. Lino Tempelmann

Der wohl auffälligste Schalker. War sowohl mit, als auch gegen den Ball sehr häufig gefordert. In den Duellen blieb er meistens der Sieger, auch mit dem Ball am Fuß konnte er ein paar Akzente setzen.

Bewertung: 7/10

7. Paul Seguin

Ging im Ballbesitz, trotz seiner zahlreichen Kontakte, nahezu unter. Was nicht überraschte, musste er als eher offensiver Achter doch allzu häufig mit von hinten aufbauen, anstatt selbst die nächste Anspielstation sein zu können.

Bewertung: 5/10

8. Soichiro Kozuki

Konnte sich in seinen 45 Minuten an Einsatzzeit so gut wie gar nicht zeigen. Das Spiel fokussierte sich sehr auf die linke Seite, weshalb er kaum ins Spiel kam.

Bewertung: 4/10

9. Assan Ouedraogo

Hier und da konnte Ouedraogo zeigen, wieso er der mit Abstand beste Fußballer im S04-Kader ist. Aber: Aufgrund der allgemeinen Ideenlosigkeit in Ballbesitz, konnte auch er sich nicht wirklich zeigen.

Bewertung: 6/10

10. Tobias Mohr

Das Tor, das auf eine gute Kombination folgte und von ihm souverän eingeschoben wurde, beschönigt seine grundsätzliche Leistung durchaus. Fünf Hereingaben gab es von ihm, nicht eine fand einen Mitspieler. Zu häufig wurde eine potenzielle Offensivgefahr ausgenommen.

Bewertung: 5/10

11. Simon Terodde

Bekam so gut wie gar keinen Ball so aufgelegt, dass er eine gewisse Torgefahr hätte entwickeln können. Deshalb war er primär als Anspielstation gefragt, was er vernünftig erledigte.

Bewertung: 6/10

Die Einwechselspieler:

12. Derry Murkin

Zur 46. Minute eingewechselt. Der englische Neuzugang zeigte ein gutes Debüt und belebte seine linke Seite. Sowohl gegen, als auch mit dem Ball wusste er gute Szenen zu zeigen. Ein erster Auftritt, der durchaus Lust auf Mehr macht.

Bewertung: 7/10

13. Danny Latza

Zur 71. Minute eingewechselt. Seine Einwechslung war der symbolische Versuch, lieber die 1:0-Führung zu verteidigen, als auf das zweite Tor zu gehen. In gleich mehreren Aktionen führte seine Behäbigkeit zu Ballverlusten. Eine gute Torchance setzte er gegen den Pfosten.

Bewertung: 4/10

14. Sebastian Polter & Keke Topp

Beide zur 82. Minute eingewechselt. Die beiden Angreifer, wobei Topp erneut auf der rechten Seite ran musste, konnten dem Spiel ihren Stempel nicht mehr aufdrücken.

ohne Bewertung

15. Henning Matriciani

Zur 92. Minute eingewechselt. Ersetzte den angeschlagenen Brunner.

ohne Bewertung


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