Bericht: Diese Folgen hätte ein Nicht-Aufstieg des FC Schalke finanziell
Von Yannik Möller

Ein so großer Verein wie Schalke gehört sportlich und emotional in die erste Liga. Den Schritt zurück in die Bundesliga braucht der Klub aber auch aus finanziellen Gründen. Beim Verbleib in Liga zwei drohen Sponsoren-Einnahmen einzubrechen.
Der Abstieg von Schalke in der letzten Saison war sportlich in allem Maße verdient. Wer einen Verein so schlecht führt, wer innerhalb von anderthalb Jahren (!) derart schlecht aufspielt und so gut wie gar nicht mehr gewinnt, der muss sich völlig zurecht aus der Bundesliga verabschieden.
Dennoch dürfte es sogar unter den Fans anderer Klubs eine durchaus respektable Ansicht sein, dass Königsblau grundsätzlich in die erste Liga gehört. Dafür hat der Verein zweifelsfrei die Größe, die Tradition, die riesige Fan-Basis und ein rundherum zu unterhaltsames Umfeld. Allein deshalb muss der Aufstieg bereits in dieser Saison das Ziel sein.
Schalke braucht den Aufstieg auch finanziell
Doch auch aus finanzieller Hinsicht seitens S04 ist die Bundesliga-Rückkehr schleunigst geboten. Gelingt das nicht und es kommt zu mindestens einem weiteren Jahr im Unterhaus, drohen große Einbrüche bei den Sponsoren-Einnahmen.
Die meisten Sponsoren sahen das aktuelle Zweitliga-Jahr als ein notwendiges Muss, um den Klub wieder neu aufzustellen. Als ein Überbrückungsjahr, nach dem wieder in der Bundesliga gespielt wird. Für Schalke durchaus positiv, blieben einige Unternehmen deshalb treu, größere Einbußen konnten vermieden werden.
Doch künftig drohen deutlich spürbare Minderungen und ganze Absprünge, wie die Bild nun berichtet.
Hauptsponsor Gazprom ist dafür ein gutes Beispiel: neun Millionen Euro bekommt S04 durch das umstrittene Sponsoring. Für Zweitliga-Verhältnisse sehr gute Zahlen. Gelingt der Aufstieg, werden daraus 15 Millionen Euro und es käme eine Aufstiegsprämie von drei Millionen Euro hinzu. Mehreinnahmen, die von großer Bedeutung wären.
Andererseits: Gelingt der Aufstieg bis 2024 nicht, ist Gazprom vorzeitig raus.
Auch mit Veltins gibt es ähnliche Verhältnisse: Für die fortlaufende Zusammenarbeit nach dem Abstieg musste der Vertrag angepasst werden. Die sechs Millionen Euro bleiben, doch mit jeder weiteren Saison ohne Aufstieg werden zehn Prozent abgezogen.
Die R+V Versicherung wäre im Sommer sogar vorzeitig raus, gibt es nicht schon zur nächsten Saison Erstliga-Fußball auf Schalke. Der drohende Verlust: 2,5 Millionen Euro.
Neuer Ausrüster-Deal bringt spürbar weniger Geld mit sich
Hinzu kommt: Im Zuge des Ausrüster-Wechsels von Umbro auf Adidas, durch 11Teamsport, gehen einige Millionen verloren.
Zahlte Umbro anfangs sechs und nun noch vier Millionen Euro, wird es unter den neuen Ausstattern nur auf drei Millionen in Liga eins bzw. auf zwei Millionen Euro in Liga zwei hinauslaufen. Das sind zusätzliche Zahlungen, die aufgefangen werden müssen. Die Sorge: Springt zum Saisonende kein Platz in der Top drei heraus, wird es nach und nach immer schwieriger für S04, einen aufstiegsreifen Kader zusammenzustellen. Schließlich werden die wichtigen Sponsoren-Einnahmen immer weniger.
Zumindest in finanzieller Hinsicht würde dann ein weitaus längeres Zweitliga-Szenario drohen. Ein deutlich längerer Umweg, als dieses nur als Kraftsammeln angedachtes Jahr.