Reis gesteht: Schalke muss bei Verletzten nun mehr Risiko eingehen

Thomas Reis
Thomas Reis / CHRISTOF STACHE/GettyImages
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Der FC Schalke musste in den letzten Wochen und Monaten zu häufig auf wichtige Spieler verzichten. Ein ganz aktuelles Beispiel ist Moritz Jenz. Thomas Reis sieht ein, dass man nun etwas mehr Risiko eingehen muss - ganz im Sinne des erhofften Klassenerhalts.

Der aktuelle Verletzungs-Frust bei Schalke 04 dreht sich allen voran um Moritz Jenz. Wurde er vor zwei Wochen noch als schmerzfrei beschrieben, während er beim Spiel gegen Bayer Leverkusen lediglich als Vorsichtsmaßnahme aussetzen sollte, stand er die Woche darauf im so wichtigen Duell mit der TSG Hoffenheim nicht einmal im Kader.

Es sind solche Entwicklungen und eine teils kuriose Kommunikation rund um verletzte oder angeschlagene Spieler, welche die medizinische Abteilung der Knappen zuletzt in ein mal wieder negatives Licht gerückt haben.

Insbesondere im Hinblick auf den Klassenerhalt, wo es nun in die ganz heiße Phase geht, kann sich Schalke derartige Ausfälle wie von Jenz schlichtweg nicht erlauben.

Kurswechsel: Mehr verantwortbares Risiko bei angeschlagenen Spielern eingehen

Das weiß auch Thomas Reis, der sich über jeden Ausfall ebenso sehr ärgert, wie es die S04-Fans tun. Die allgemeine Kritik am Ärzte- und Rehateam kann er aber trotzdem nicht nachvollziehen, wie er gegenüber der WAZ erklärte: "Wenn du unten stehst, wird alles sehr beäugt. Andere Mannschaften haben auch viele Verletzte. Man muss zwischen Kontakt- und Muskelverletzungen unterscheiden. Und ich finde, da hält sich bei uns die Waage."

So brachte er etwa Soichiro Kozuki als Beispiel, der sich im Zweikampf verletzt habe. Tim Skarke zog sich seine letzte Verletzung im Spiel zu, ebenso wie Sepp van den Berg und Jere Uronen. "Hinzu kommt in unserer Situation auch eine mentale Belastung, da wird der Körper anfälliger", so Reis weiter.

"Aber wir sind jetzt an einem Punkt, an dem wir mit dem Hintern zur Wand stehen und vielleicht etwas mehr Risiko eingehen müssen. Also Spieler bringen, bei denen ein, zwei Wochen Pause vielleicht noch besser wären", schilderte der Trainer ein aktuelles Umdenken. Weil die Spiele nun so wichtig sind und es schlichtweg um die Zukunft des Vereins geht, ist die sichere Variante nicht mehr die richtige.

Natürlich würde eine solche Maßnahme immer in Absprache mit dem betroffenen Spieler angegangen. So dürfte beispielsweise davon auszugehen sein, dass Jenz gegen Hertha BSC wieder auflaufen wird.