Schalke müht sich in doppelter Überzahl zum Sieg über Lautern - Einzelkritik zu S04
Von Yannik Möller

Angesichts eines 3:0-Heimsiegs mag die Überschrift, der FC Schalke habe sich zu diesen drei wichtigen Punkten gemüht, komisch wirken. Doch wer das Spiel gegen den 1. FC Kaiserslautern gesehen hat, der wird wahrlich schwere Fußball-Kost gesehen haben.
Das große Problem: Königsblau war bereits kurz vor der Halbzeitpause in Überzahl, durch die Rote Karte gegen FCK-Keeper Andreas Luthe. In der 57. Minute kassierte Boris Tomiak seine zweite Gelbe, sodass die Gastgeber fast 40 Minuten in gleich doppelter Überzahl und somit gegen acht Feldspieler antreten durften. Doch anstatt diese Situation als Team, das unbedingt aufsteigen will und laut Aussage von Thomas Reis auch wird, mit guten und klaren Spielzügen auszunutzen, wurden weiterhin keine klaren Torchancen erspielt.
Das 2:0 durch Kenan Karaman erfolgte nur durch einen Torwartfehler, während beim dritten Tor eine gute Einzelaktion des vorigen Torschützen zur logischen Vorlage für Bryan Lasme führte. Simon Terodde hatte seine Schalker nach etwa einer Viertelstunde durch einen Kopfball nach einem Freistoß von Thomas Ouwejan in Führung gebracht.
Schalke macht nur das Nötigste - die Einzelkritik
1. Marius Müller
Sobald Müller gefordert war, war er wieder da. In der ersten Viertelstunde hielt er die Null fest, sodass Schalke wenig später in Führung gehen konnte. Auch im weiteren Spielverlauf machte er eine souveräne Figur, wenngleich er weniger gefordert wurde.
Bewertung: 8/10
2. Cedric Brunner
Brunner war gegen den FCK in der Defensive nur selten gefordert, spätestens mit dem ersten Platzverweis konnte er sich auf die Aufgaben mit dem Ball konzentrieren. Hatte er bis zur Luthe-Roten aber hier und da manchen Wackler, konnte er auch offensiv nur wenige Akzente setzen.
Bewertung: 6/10
3. Timo Baumgartl
Die fehlende regelmäßige Spielpraxis war Baumgartl in manchen Aktionen anzumerken, doch konnte er sich schnell einfinden und eine insgesamt gute Partie abliefern. Unaufgeregt, zumeist sicher, wenngleich wenig spektakulär.
Bewertung: 7/10
4. Marcin Kaminski
Über Kaminski könnte bezüglich seiner Leistung das gleiche Zeugnis verteilt werden, wie bei Innenverteidiger-Kollege Baumgartl: Vergleichsweise selten gefordert, in der Regel ohne Probleme, aber ebenfalls ohne größere Aktionen.
Bewertung: 7/10
5. Thomas Ouwejan
Die Torvorlage war ein klassischer Ouwejan-Zweite-Liga-Move. Auch die sonstigen Standardsituationen waren wieder gefährlicher, auch seine zuletzt teils schwachen Ecken. Dazu holte er durch eine gute Aufmerksamkeit die Rote Karte für Luthe heraus.
Bewertung: 8/10
6. Ron Schallenberg
Schallenberg hat gegen den FCK nur das Nötigste getan. Das Passspiel war in Ordnung, doch lenkende Akzente setzen, wie er es als Stamm-Sechser tun sollte, konnte er kaum.
Bewertung: 6/10
7. Lino Tempelmann
Tempelmann viel allen voran durch einige Balleroberungen auf, die teils etwas rustikal, aber nicht unfair waren. Was er in dieser Hinsicht gut erledigte, ließ er aber an Genauigkeit und Durchschlag in Ballbesitz vermissen.
Bewertung: 6/10
8. Assan Ouedraogo
Der Youngster kam in der ersten Halbzeit nur sehr selten ins Spiel. Die Auswechslung zur Pause kam wenig überraschend. Er wird sich auch nur dann wirklich zeigen können, wenn Schalke auch Fußball im wahrsten Sinne des Wortes spielt - was nun einmal sehr selten der Fall war.
Bewertung: 5/10
9. Dominick Drexler
Drexler gelang bei diesem wichtigen Heimsieg so gut wie gar nichts. Das überraschte aber kaum, ist er noch nie als Flügelspieler wirklich in positive Erscheinung getreten. Auch sein kurzes Intermezzo im Zentrum half da nicht mehr.
Bewertung: 4/10
10. Kenan Karaman
Ein Tor und eine Vorlage - eine gerechte Belohnung für ein aufreibendes Spiel des Linksaußen. Auch wenn nicht alles gelang, so konnte sich Karaman in einige Aktionen bringen, die er mehrfach durch kluge Entscheidungen für sich entscheiden konnte.
Bewertung: 8/10
11. Simon Terodde
Sein Treffer zur wichtigen 1:0-Führung war abseits von dem ein oder anderen festgemachten Ball eines der dieses Mal wenigen Highlights. Allerdings hatte Terodde als Sturmspitze auch kein einfaches Spiel, trotz doppelter Unterzahl, weil spielerisch keine Torchancen herausgespielt wurden.
Bewertung: 7/10
Die Einwechselspieler
12. Paul Seguin
Zur 46. Minute eingewechselt. Die Nummer sieben kam für Ouedraogo ins Spiel, was eine logische Entscheidung war. Doch auch er konnte seine eigentlich guten Steckpässe kaum spielen, sodass er sich mehr oder weniger ins zähe Spiel einordnen musste. Insgesamt viel er aber eher positiv auf.
Bewertung: 6/10
13. Bryan Lasme
In der 62. Minute eingewechselt. Der schnelle Flügelspieler zeigte sich engagiert, offensiv wie defensiv. Auch wenn auch er insgesamt wenig ausrichten konnte, so hatte er sich seinen Treffer zum 3:0 verdient.
Bewertung: 7/10
14. Danny Latza
In der 72. Minute eingewechselt. Latza konnte gegenüber Drexler keinen wirklichen Effekt mehr einbringen, hatte dafür aber auch nur etwa 20 Minuten Zeit.
Ohne Bewertung
15. Sebastian Polter
In der 72. Minute eingewechselt. Polter blieb sehr blass und konnte sich dementsprechend nicht weiter für mehr Einsatzzeiten empfehlen.
ohne Bewertung
16. Henning Matriciani
In der 80. Minute eingewechselt. Ersetzte den guten Ouwejan und konnte sich zumindest noch in zwei, drei Szenen einschalten - allerdings ohne Ertrag.
ohne Bewertung