Schalke mit nur leicht gewachsenen Verbindlichkeiten - neuer Finanzvorstand gefunden

Am Mittwoch hat Schalke die neuen Halbjahreszahlen für den Zeitraum von Januar bis Ende Juni veröffentlicht. Das Resultat: Ein gesunkener Umsatz, aber nur ein kleiner Anstieg der Verbindlichkeiten. Derweil soll die bisherige Finanzdirektorin noch in dieser Woche zum Finanzvorstand aufsteigen.

Der Mittwoch war ein sehr ereignisreicher Tag beim FC Schalke 04. Neben der offiziellen Vorstellungen des neuen Trainerteams um Cheftrainer Manuel Baum und dessen Assistenz Naldo und dem Tauschgeschäft zwischen Markus Schubert und Frederik Rönnow von Eintracht Frankfurt, hat der Verein auch die Halbjahreszahlen veröffentlicht.

Dass die Veröffentlichung der Zahlen, die selbstredend schlechter aussehen als zuvor, ausgerechnet auf diesen hektischen und von anderen Nachrichten überlagerten Tag fielen, war übrigens nicht geplant - das teilte der Verein nach diversen Anspielungen via Twitter mit.

Umsatz-Rückgang und Anstieg der Verbindlichkeiten beim S04 - aber alles im Rahmen

Insgesamt zeigen sich die Bilanzen, die für den Zeitraum zwischen Januar und Juli gelten, weder Grund zur großen Panik, noch zur Freude. Am auffälligsten ist der Rückgang der Umsätze. Von zuletzt 151,3 Millionen Euro gingen diese auf 102,1 Millionen Euro zurück. Keine allzu große Überraschung, schließlich resultiere dieser Rückgang "vor allem aus gesunkenen Erträgen aus der Vermarktung der medialen Verwertungsrechte", die sich u.a. auch aus der fehlenden Champions-League-Teilnahme und geringeren "Transferentschädigungen" zusammensetzen. Natürlich spielen auch die "Auswirkungen der Corona-Pandemie im zweiten Quartal 2020" eine Rolle, so die Erklärung.

Weitere Einnahmen, die fehlten oder zumindest rückläufig waren, sind beispielsweise mit dem leeren Stadion bei vier Heimspielen und den damit einhergehenden ausgebliebenen Sponsoringerlösen in Teilen der Arena zu erklären.

Die reinen Verluste belaufen sich auf 9,7 Millionen Euro. Im Vergleich zu den Vorjahres-Zahlen trat zumindest an dieser Stelle eine Verbesserung ein (von 18,3 Millionen Euro). Um "einen mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich" werden die Finanzverbindlichkeiten aufgrund des inmitten der Coronakrise erforderlichen Darlehens "sowie der plangemäßen Inanspruchnahme des Kredits im Rahmen des Bauprojekts Berger Feld II" ansteigen (vorerst von 197,9 Millionen Euro auf 205,3 Millionen Euro). Allerdings sei es "dank einer schnellen Reaktion mit umfangreichen Kostensenkungsmaßnahmen" gelungen, die Zahlen aufzufangen. Dazu zählt auch der Gehaltsverzicht der Profis und der Funktionäre sowie die Kurzarbeit.

Schalke findet Peters-Nachfolge: Finanzdirektorin wird in den Vorstand berufen

Zu verwalten hat diese Zahlen an vorderster Front eigentlich der Finanzvorstand. Seitdem sich Peter Peters schon Anfang Juni von dieser Aufgabe zurückgezogen hat, gab es noch keinen Nachfolger. Der Vorstand bestand seitdem nur aus Jochen Schneider (Sport und Kommunikation) und Alexander Jobst (Marketing, Vertrieb und Organisation), war aufgrund der Satzung aber noch handlungsfähig.

Nun soll die Suche nach dem Nachfolger allerdings zeitnah ein Ende finden - und zwar mit einer Nachfolgerin. Der kicker berichtet, dass Christina Rühl-Hamers aufrücken und den Posten des Finanzvorstands beim S04 übernehmen wird. Seit 2010 ist sie bereits als Finanzdirektorin im Klub tätig, hat somit einige Jahre mit und unter Peters gearbeitet. Die zunächst kommissarisch begleitete Rolle soll demnach in einer dauerhaften Anstellung münden.

Sie gelte als eine "fachlich hochqualifizierte Steuerberaterin", so das Magazin weiter. Eigentlich war es angedacht, sich extern zu verstärken - dafür soll sogar eine eigene Personalberatung organisiert worden sein. Diese konnte jedoch offensichtlich niemanden finden, dem der Aufsichtsrat mehr Vertrauen schenken wollte, als Rühl-Hamers, die sich somit durchgesetzt hat. Die Bekanntgabe soll noch in der laufenden Woche stattfinden.